Das Herzstück des Saals der Türkenkriege bildet eine Vitrine mit osmanischen Waffen, Kopfbedeckungen und Rangabzeichen. An deren Rückseite zeigt ein Monumentalgemälde die Entsatzschlacht von Wien 1683
Die Osmanen, die im 16. Jahrhundert immer wieder nach dem Westen und Norden vorgedrungen waren und 1529 erstmals Wien belagert hatten, waren zumindest zeitweilig für das westliche Mitteleuropa keine Gefahr mehr. Doch Ostmittel- und Südosteuropa gehörten nach wie vor zum Osmanischen Reich, und die Sorge vor neuerlichen Vorstößen blieb bestehen. Die völlig anders als die mitteleuropäischen Heere organisierten und teilweise anders bewaffneten Osmanen drangen erst wieder in den Sechzigerjahren des 17. Jahrhunderts nach dem Westen vor und wurden am 1. August 1664 bei St. Gotthard an der Raab (Mogersdorf) von einem europäischen Heer unter dem kaiserlichen Feldmarschall Fürst Montecuccoli geschlagen.
Zwanzig Jahre später trat das osmanische Vordringen in seine entscheidende Phase, als ein türkisches Heer unter dem Großwesir Kara Mustapha im Juli 1683 bis nach Wien zog. Die Entsatzschlacht vor Wien, in der kaiserliche, polnische und Reichstruppen unter dem Oberbefehl des polnischen Königs Johann III Sobieski am 12. September 1683 über das türkische Belagerungsheer siegten, brachte die Wende und den Anfang der Zurückdrängung der Türken. Dabei taten sich nicht nur Markgraf Ludwig von Baden, sondern immer mehr auch Prinz Eugen von Savoyen hervor.