1) Was ist eine Öko-Reise?
Schwer zu sagen. Die einen verstehen darunter Reisen in naturnahe oder geschützte Gebiete mit hoher Artenvielfalt. Andere pochen darauf, dass der Begriff nur für nachhaltigen Tourismus gelten darf. Und wer es noch strenger sieht, verlangt, dass der Gast zusätzlich an die Sozialverträglichkeit seines Urlaubs denkt und den Einheimischen faire Preise zahlt. Sicher ist, dass unter dem Etikett "Öko" auch Einiges angeboten wird, was in erster Linie öko-nomisch sinnvoll ist für den Veranstalter. Eine gute Orientierung bietet der Kriterienkatalog des Veranstalter-Verbands "Forum anders reisen": Zum Beispiel sollte man sich einerseits Flugreisen unter 700 Kilometern und Heli-Skiing verkneifen, andererseits Hotels aussuchen, bei denen Müllvermeidung und regionale Kost selbstverständlich sind.
2) Spielt der Tourismus für den Klimawandel überhaupt eine Rolle?
Vernachlässigbar ist der Anteil nicht, den die Tourismusindustrie an der globalen Emission von Treibhausgasen hat: fünf Prozent (laut Welt Tourismus Organisation WTO). Jährlich verreisen rund 900 Millionen Menschen, und es werden voraussichtlich bald noch mehr sein, weil es sich zunehmend Inder, Chinesen und Russen leisten können, in der Welt herumzukommen. Umfragen zufolge macht sich die Hälfte der Deutschen Gedanken, was ihre Urlaubstrips ökologisch und sozial anrichten. Allerdings ist unser Fernweh größer als unser schlechtes Gewissen: Wir sind das reisefreudigste Volk der Welt. Laut der Naturschutzorganisation WWF produziert jeder Deutsche statistisch allein mit seinen Reisen rund eine Tonne Kohlendioxid im Jahr, der Rest der Welt nur ein Viertel.
3) Was ist ein Klimarechner?
Flüge tragen zum Treibhauseffekt bei. Klimarechner im Internet berechnen, wie viel CO2-Ausstoß ein konkreter Flug verursacht, und sie kalkulieren, welche Geldspende angemessen wäre, um den Schaden an anderer Stelle wettzumachen. Wer als Passagier diese Summe spendet (von der Steuer absetzbar), unterstützt Projekte, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, zum Beispiel den Bau von Solar-, Wasserkraft-, Biomasse-Kraftwerken in Entwicklungsländern. Damit werden letztlich Emissionen an anderer Stelle vermieden. Mittlerweile bieten Pauschalreise-Veranstalter wie TUI und Thomas Cook sowie Fluggesellschaften beim Buchen die Möglichkeit, freiwillig eine Klimaspende zu leisten.
4) Wie unterscheiden sich die Klimabilanzen der Transportmittel voneinander?
Die Unterschiede sind erheblich. Das Umweltbundesamt hat den CO2-Ausstoß für die Strecke Berlin–Paris (ca. 1050 Kilometer) pro Person errechnet; per Flugzeug sind es 387, per Auto 151, per Bahn 55 und per Reisebus 34 Kilogramm. Würde man den Weg mit einem Kreuzfahrtschiff zurücklegen, würde man am meisten Kohlendioxid verblasen: 430 Kilogramm. Zum Vergleich: Das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen liegt bei maximal drei Tonnen CO2. Ein Durchschnittsdeutscher bringt es derzeit auf rund elf Tonnen; fliegt er nach Thailand, kommen zu seiner Jahresbilanz gleich noch gut fünf Tonnen hinzu.
5) Sind die Abgase von Flugzeugen schädlicher als die von Autos?
Emissionen bei Mittel- und Langstreckenflügen sind für die Erdatmosphäre laut Umweltbundesamt 2,7-mal so schädlich wie bodennahe. Die Schadstoffe gelangen direkt in die höheren Schichten der Atmosphäre und fallen deshalb stärker ins Gewicht.