Der Künstler Jan Davidoff setzt sich bereits seit einigen Jahren mit dem Menschen und der ihn umgebenden Natur auseinander. Besonders interessiert er sich dabei für den Einfluss, den Mensch und Natur aufeinander nehmen, welche Gewalten in diesem reziproken Verhältnis wirken. In jüngerer Vergangenheit widmet er sich diesem Sujet neben der klassischen Malerei auch auf installative Art.
Hierbei schöpft er den neugewonnen Raum aus, indem er neben die horizontale Ebene die vertikale stellt. Die auf seinen oftmals großformatigen Gemälden abgebildete Sogwirkung, die die Natur auf die anthropogene Landschaft hat, kommt auf diese Weise eindrucksvoll zum Vorschein. Der in der Ausstellung omnipräsente sowie die vertikale Linie nachvollziehende Vogel kann gewissermaßen als Medium zwischen Mensch und Natur betrachtet werden, in dem sich Goethes Sentenz vom Menschen, der Wurzeln und Flügel zugleich benötigt um frei zu sein, manifestiert. Inwieweit sich dieses Postulat jedoch verwirklichen lässt, bleibt höchst fraglich, ist die Kreatur doch gleichermaßen bedroht, zu leichtfertig zu handeln oder aber sich die Flügel stutzen zu lassen.
Davidoff verwendet in seiner Malerei neben der klassischen Leinwand häufig Materialien wie Papier, Holz oder Metall, die durch ihre Haptik, erzeugt durch intensive handwerkliche Bearbeitung der verschiedenen Untergründe, Spiegelungen, Verzerrungen und Mehrdimensionalität erschaffen. Dies ermöglicht dem Betrachter trotz der reduzierten und graphischen Darstellungsweise immer wieder eine erstaunliche Raumtiefe wahrzunehmen.
Dem Maler gelingt es durch diese Kombination von Abstraktion und Figürlichkeit, eine eigene, pointierte Handschrift zu entwickeln, die heute international in zahlreichen Ausstellungen Anklang findet, u. a. Art Cologne, Art Miami, New York, San Francisco, Zürich.