Die Ausstellung „Wertekanon“ befasst sich durch Referenzen von Zeichnungen und Skizzen auf Papier und Folie mit der Vielschichtigkeit des Werkes von Wolf Hamm und konkretisiert hierdurch den gedanklichen Prozess des Infragestellens unseres Wertesystems.
Die Arbeiten von Wolf Hamm sind narrativ und in dramatugischem Stil aufgebaut. Dabei ist die Dramatur in den Bildern wie im Theater: Figuren erhalten Kostüme, „stehen allerdings nicht auf einer gemeinsamen Bühne, vielmehr verschränken und überlagern sich mehrere Sequenzen“ (Reiner Bessling). Unterschiedliche Erzählstränge, Orte und Zeiten werden durcheinandergewirbel. Mit vielschichtigen Konnotationen und Allegorien sowie mit dem Einbinden menschlicher Tragödien und Komödien rührt Wolf Hamm an den Wesenszügen des menschlichen Daseins und konfrontiert den Betrachter mit eigenen Erfahrungen.
Der teilweise „darwinistische Ansatz“ (Jutta Ritterskamp) verweist bei Wolf Hamm auf die „Infragestellung der Beziehung des Menschen zur Natur, zur Materie aber auch zu sich selbst“ (Torsten Rademacher). Wobei die Frage nach der existentiellen Bedeutung durchaus im Vordergrund steht (Suche nach Erkenntnis). Auch seine Arbeitsweise wird dem Infragestellen konventioneller Strukturen gerecht: Durch das Medium der Hinterglasmalerei, wird das Werk andersherum als auf Leinwand üblich aufgebaut (Erstgemaltes rückt automatisch in den Vordergrund). Dieser Umdenkungsprozess steht bei Wolf Hamm auch in Bezug zum moralischen Wertesystem, welches er in seinen Arbeiten immer wieder neu aufarbeitet.
Wolf Hamm (*1974, Delmenhorst) studierte von 1998-2001 an der Hochschule für Künst in Bremen und wechselte 2001 an die Kunstakademie Düsseldorf in die Klasse von Siegfried Anzinger, bei dem er 2004 als Meisterschüler graduierte.Er lebt und arbeitet in Berlin.