Ohne Zweifel gehört Fernando Botero heute zu den weltweit bekanntesten lebenden Künstlern, und seine Werke sind durch den berühmten Stil, den er seit den späten 1960er Jahren entwickelt hat, unverwechselbar.
Die voluminösen Übersteigerungen der menschlichen Figur, aber auch von Tieren und Gegenständen in seinen Gemälden, Zeichnungen und bisweilen monumentalen Skulpturen haben aber nicht nur einen hohen Wiedererkennungswert, sondern sind das Ergebnis der intensiven Auseinandersetzung Boteros mit der Kunstgeschichte des Abendlandes, dem Kanon der Kunst und dem kulturellen Erbe seiner südamerikanischen Heimat. So verbinden sich Paraphrasen auf die großen Meister und die Formensprache des Barock, aber auch der Rückgriff auf die Stilsprachen etwa Pablo Picassos mit Reminiszenzen an die typischen Formen der präkolumbianischen Kunst zu einem ebenso humorvollen wie ironischen Kommentar auf die Entwicklung der Kunst, der Möglichkeit, Wirklichkeit abzubilden und die ästhetische Grundfrage der Kunst schlechthin: Was ist Schönheit?
Fernando Botero wurde in der Galerie Thomas schon vielfach ausgestellt, und die Galerie begleitet das Werk des Künstlers seit Jahrzehnten. Ein Höhepunkt dieser Zusammenarbeit war sicherlich die Präsentation zahlreicher monumentaler Skulpturen des Künstlers auf der Berliner Museumsinsel im Jahr 2007. Zuletzt zeigte die Galerie Thomas Anfang diesen Jahres eine Ausstellung mit Fernando Botero und Pablo Picasso auf der Art Basel in Hongkong.
Aus Anlass des 85. Geburtstages, den Fernando Botero 2017 feiern konnte, veranstaltet die Galerie Thomas auch in München zur Open Art eine Ausstellung mit Werken des kolumbianischen Meisters. Zu sehen sind Gemälde, Arbeiten auf Papier und Skulpturen aus drei Jahrzehnten, die einen eindrucksvollen Überblick über das einzigartige künstlerische Schaffen Fernando Boteros gewähren.