Einmal auf Augenhöhe mit Meistern wie Rembrandt & Co zu sein,davon träumen viele Menschen. Kunstbegeisterten Kindern erfüllt das Wallraf nun diesen Wunsch: In seiner neuen Sammlungspräsentation „Republik der Kinder“ (20. April 2016 bis 1. Mai 2017) hängt das Museum barocke Meisterwerke nicht nur deutlich niedriger als üblich,sondern zeigt dazwischen auch Werke von jungen Künstlern im Alter von 7 bis 12 Jahren, die eigens für die Schau gerahmt und mit Wandtexten versehen wurden. Weitere Arbeiten sind auf einem großen Bildschirm zu sehen. Ferner laden riesige Sitzsäcke die Besucherdazu ein, die alten und jungen Meister in aller Ruhe zu genießen. Am Samstag, 23. April, feiert das Wallraf eine große Eröffnungsparty mit tollem Programm und freien Eintritt für Kinder und ihre Begleiter.
Bei den Künstlern handelt es sich um Schulkinder, die sich von der Schaulust und Erzählfreude der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts inspirieren ließen. Während der Laufzeit können auch alle Besucherkinder an einem Publikumswettbewerb teilnehmen. Dafür müssen sie nur selber zum Pinsel greifen, ein Foto von dem Gemälde machen und dies an kinderrepublik(at)wallraf(dot)museum schicken. Jedes eingesandte Werk wird auf dem Bildschirm in der Ausstellung gezeigt.
Während des „Goldenen Zeitalters“ kam den Kindern und ihrer Erziehung in den Niederlanden eine außergewöhnlich große Bedeutung zu. Die Familie galt als Kern und Garant der wohlhabenden Gesellschaft und Bildung war eine wichtige Voraussetzung für das wirtschaftliche Wachstum. Diese Auffassung spiegelt sich auch deutlich in der Kunst von damals wider. Wie die neue Präsentation in der Barockabteilung des Wallraf zeigt, spielen Kinder in vielen Gemälden eine wichtige Rolle – entweder als Hauptdarsteller in Porträts oder in zahlreichen Nebenrollen bei Genre- und Landschaftsmalereien – eine „Republik der Kinder“ eben, die auch Erwachsene in ihren Bann ziehen wird.