Die ursprüngliche Überlegung der von Friedrich von Borries an der Hochschule für bildende Künste (HFBK) Hamburg initiierten Bibliothek für Gesellschaftsdesign war, den Studierenden nahezulegen, sich während ihres Studiums jeden Monat mit einem Buch auseinanderzusetzen – bei einer regulären Studienzeit von 5 Jahren à 12 Monaten entspräche dies 60 Büchern. Diese Bücherliste soll aber weder zu einer Kanonbildung führen noch zu einem zahlenmäßig begrenzten Verzeichnis, das es nur abzuarbeiten gilt. Deshalb muss und wird es im Rahmen der Bibliothek einen fortwährenden Diskurs über Bücher geben: Auf diese Weise unterliegt der Bestand der Bibliothek einem permanenten Wandlungsprozess – die Auseinandersetzung mit dem Thema Gesellschaftsdesign soll fortwährend aktualisiert werden und neue Impulse erhalten.
Durch den Diskurs über thematisch relevante Bücher konfrontiert die Bibliothek für Gesellschaftsdesign den Bereich des Designs mit seiner gesellschaftlichen Verantwortung und gibt zugleich Anregungen für die Entwicklung neuer Methoden und innovative Forschungsansätze. Als temporär installierte mobile Institution soll die Bibliothek an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Kontexten auftauchen: Im MAK in Wien wird sie das erste Mal öffentlich präsentiert!