Die Künstlerin und Filmemacherin Linda Christanell (*1939) gilt seit Ende der 1960-er Jahre als eine Schlüsselfigur der österreichischen feministischen Avantgarde. Das 21er Haus zeigt als erstes Wiener Museum ihren künstlerischen Kosmos in einer Einzelausstellung.
Picture Again präsentiert in einer retrospektiven Gesamtinstallation Werke der Künstlerin aus den letzten 50 Jahren und erläutert ihre Bilderwelt. Die Ausstellung setzt Christanells Arbeiten räumlich miteinander in Beziehung. Einzelne Objekte – wie etwa Hutnadeln, Modeschmuck, Postkarten oder Spiegel – sind stets auch fotografische und filmische Vorlagen. Zeichnung, Text, Fotografie, Film, Plastisches und gefundene Objekte verflechten sich zu einer poetischen Bildergeschichte.
Als Pionierin der feministischen Kunst hat Linda Christanell einzeln und im Kollektiv wichtige gesellschaftspolitische Impulse gesetzt. Sie arbeitete zunächst in den Bereichen Malerei, Objektkunst, Installation, Performance sowie Fotografie und setzte sich ab Anfang der 1970er-Jahre intensiv mit dem Bewegtbild auseinander. Die Dekonstruktion von tradierten männlichen Blickmustern und das Hinterfragen der Funktionsmechanismen des Mediums Film stehen im Zentrum ihrer filmischen Arbeit. Weibliche Lebenswelten, gesellschaftliche Zuschreibungen, Körperlichkeit, Erotik und Sexualität sind Inspiration und Thema ihrer Werke.