Wir freuen uns, Sie auf unsere kommende Ausstellung Happy Days in Mexico mit neuen Werken von Frank Nitsche in der Bleibtreustraße 45 aufmerksam zu machen.
Nitsches Gemälde verdichten die allgegenwärtige, massenmediale Bilderwelt zu einer ganz eigenen Formensprache. Geometrische Flächen, Figuren und Linien bilden abstrakte Kompositionen. Sich teilweise überlappend und wiederholend schaffen diese Elemente verschiedene Ebenen und Schichten, die sich wie einzelne Bauteile zu komplexen Konstruktionen zusammenfügen.
Dabei bedient sich Nitsche aus einem unermesslichen Archiv an Bildern und Zeichen aus Pop- und Konsumkultur, Produktdesign, Nachrichten und Massenmedien. Er sammelt, ordnet, zerlegt, setzt neu zusammen und konstruiert: Ein andauernder Prozess des Übermalens, Verwerfens und wieder Freigebens.Es entstehen hybride Strukturen, welche unsere hochästhetisierte Gegenwart in ihrer Essenz darstellen.Teilweise meint man comic-hafte Gesichter und Körper, Gebäude oder Markenlogos wiederzuerkennen, dochsogleich lösen sich diese Bilder und Eindrücke unbestätigt aufund verdeutlichen vielmehr Nitsches Spiel mit unseren habitualisierten Wahrnehmungsweisen.
Happy Days in Mexico zeigteine Auswahl neuer Gemälde. Während in einigen Werken noch der Verweis auf frühere, vorallem auf Nuancen von Grau reduzierte Bildersichtbar ist,zeichnen die meisten Arbeiten sich durch eine neue,intensiveFarbigkeit aus. Diese dominiert den Bildaufbau und verstärkt die kontrastierende Wirkung unterschiedlicher Elemente besonders durch den Gebrauch komplementärer Farbtöne. Grasgrün neben Kirschrot, tiefes Blau oder knalliges Orange – durchbrochen von grafischen Linien und Rahmen verweisen diese Arbeiten nicht nur auf die um maximale Aufmerksamkeit buhlenden Massenmedien, sondern orientieren sich auch an einer universellen, computerbasiertenDarstellungsform.
Neben diesen Gemälden präsentiert die Ausstellung erstmalig eine Werkgruppe von Tafeln, die in mehreren Schichten, collageartig mit Stickern beklebt sind. Weltweit auf Reisen gesammelt, verdeutlichen diese Aufkleber regionale, gestalterische Besonderheitenund erlauben zugleich einen Einblick in Nitsches eigenen Inspirationspool.
GalerieMax Hetzler eröffnet zeitgleich eine Ausstellung mit Skulpturen und Zeichnungen von Inge Mahn in der Goethestraße 2/3.
Frank Nitsche, 1964 in Görlitz geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Nitsches Werke wurden in Einzelausstellungen u. a. im Brandenburgischen Kunstverein, Potsdam; Nanzuka Underground, Tokio (beide 2011); Haus am Waldsee, Berlin (2010) und FRAC Auvergne, Clermont-Ferrand (2007) präsentiert. Er nahm an Gruppenausstellungen u. a. im meCollectors Room, Berlin (2015); KW Institute for Contemporary Art, Berlin (2014); Kunsthalle im Lipsiusbau, Dresden (2013), Tel Aviv Museum of Art, Tel Aviv (2012); Hamburger Kunsthalle, Hamburg (2011) und der Royal Academy of Arts, London (2010) teil.
Seine Werke sind in wichtigen Sammlungen wie dem Centre Pompidou – Musée National d'Art Moderne, Paris; Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin; Museum of Contemporary Art, Los Angeles; Museum of Modern Art, New York und der Tate Britain, London vertreten.