Der Winter in Wien ist nicht mehr das, was er einmal war. Kindheitserinnerungen an tägliche Schneeballschlachten und Rodelausflüge im Prater scheinen heute weit entfernt. Die einst kalte, weiße und dunkle Jahreszeit ist milderen Temperaturen und schneelosen Monaten gewichen.

Winter in Wien beleuchtet diesen Wandel im städtischen Leben und zeigt, wie sich das winterliche Wien über die Jahrhunderte verändert hat. Die Meteorologie verdeutlicht diesen Wandel mit harten Fakten: Von den ersten systematischen Messungen im Jahr 1873 bis 1990 lag die durchschnittliche Temperatur im Januar bei knapp -1°C. Seitdem ist sie auf über 1°C gestiegen – ein Anstieg, der die kritischen 2°C Erwärmung markiert, vor dem die Klimawissenschaft immer wieder warnt.

In vier Kapiteln – Kalte Stadt, Dunkle Jahreszeit, Eisiges Vergnügen und Weiße Pracht – werden die Freuden und Leiden der winterlichen Jahreszeit sowie die drastischen Unterschiede zwischen Arm und Reich im Kampf gegen die Kälte beleuchtet. Dabei wird immer wieder der Blick auf die Gegenwart gerichtet, auf die Perspektive immer milderer Winter in Wien.

Durch den Kontrast zwischen der nostalgischen Vorstellung einer verschneiten Stadt und der Realität der Gegenwart entsteht ein assoziativer Raum für Reflexion und Diskussion: Was bedeutet der Klimawandel für das Leben in Wien, Europa und der Welt?

(Kuratorin: Lisa Noggler)