VW (VeneKlasen/Werner) freut sich die Ausstellung mit Werken von Jorge Queiroz anzukündigen. Es ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in Berlin seit 2004 und die erste Ausstellung, in der ausschließlich Gemälde gezeigt werden.
Jorge Queiroz ist ein vollendeter Zeichner von ungewöhnlicher Fertigkeit und innovativem Potential. Bekannt wurde er zunächst durch oft großformatige Werke auf Papier, für welche er mit vielfältigen Materialien experimentierte, um Bilder zu schaffen, die Elemente der Zeichnung und der Malerei vereinten. In den vergangenen Jahren hat Queiroz sich auf große Leinwände konzentriert und dabei seinen freien Umgang mit den Materialien erweitert. Öl und Acrylfarbe, Vinyl-Tinte, Öl-Stifte und traditionelle Zeichenstifte gehören zu den zahlreichen Mitteln, mit denen Queiroz seine Werke schafft. Auch wenn die Zeichnung die technische und konzeptuelle Grundlage des Künstlers bleibt, zeigen die neuen Gemälde wie verführerisch geschickt er mit der Farbe umgeht. Seine bestechende Farbpalette und sein umfangreiches Vokabular an malerischen Gesten verleiht seinen neuen Werken eine starke Prägnanz und emotionale Intensität. Queiroz komplexe Bildwelt, so sehr sie auch surreal oder abstrakt sein mag, ließ sich nie zuvor so real empfinden.
Jorge Queiroz vielschichtige Bilder verlangsamen die Zeit und ermuntern den Betrachter zu vorwiegend visuellen, non-verbalen Momenten der Kontemplation und freien Assoziation. Die Ausstellung bei VeneKlasen/Werner zeigt eine Gruppe von neuen Bildern, für welche Queiroz sein Unterbewusstsein und dessen Potential eindrückliche Bildwelten zu erschaffen, wieder aufmerksam ergründet hat. Die Ergebnisse sind verstörende visuelle Meditationen, in denen Landschaft, Figuration und Abstraktion fließend ineinander übergehen und das Gefühl eines Traums oder einer verblassten Erinnerung vermitteln. Erzählungen kommen und gehen ohne eine klare Handlung oder Logik. Bestimmte psychologische Zustände werden angedeutet, aber nie genau dargestellt. Die Betrachtung dieser Werke ist tiefgründig und fordert die Vorstellungskraft des Betrachters, um eine eigene Bedeutung zu definieren.
Zusätzlich zeigt der Künstler zwei Filme: “June 17 1972” (1998), der auch Teil der 4. Berlin Biennale 2006 war und “Shoe” (1999). Die Filme schaffen durch ihre Verbindung von Klang, Zeichnung und gefundenem Filmmaterial einen weiteren Einblick in die komplexe Praxis des Künstlers.
Jorge Queiroz wurde 1966 in Lissabon geboren. Sein Werk wurde umfassend in der USA und in Europa ausgestellt, darunter in Einzelausstellungen in der Fundação Carmona e Costa, Lissabon (2012), dem Serralves Museu de Arte Contemporânea, Porto (2007), dem Horst-Janssen-Museum, Oldenburg (2006) und in dem Künstlerhaus Bethanien, Berlin (2004), wo er auch eine Künstlerresidenz innehatte. Queiroz nahm Teil an der 4. Berlin Biennale (2006), der 26. São Paulo Bienniale (2004) und der 50. Venedig Biennale (2003). Im September 2014 wird der Pavilhão Branco, Lissabon eine Einzelausstellung mit neuen Werken des Künstlers zeigen. Noch bis vor Kurzem war Queiroz ein langjähriger Bewohner Berlins, heute lebt und arbeitet er in Lissabon.