VW (VeneKlasen/Werner) freut sich die Ausstellung mit neuen Werken des aus Los Angeles stammenden Künstlers Elliott Hundley zu zeigen. Es ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in Berlin und sein erstes Projekt, das sich fast ausschließlich auf Malerei konzentriert.
Elliott Hundley ist ein außergewöhnlich freier Künstler, der ein ausgeprägtes Empfinden für die materielle Realität und dessen expressives Potential hat. Sein umfangreiches persönliches Lexikon schöpft aus vielen Quellen, insbesondere aber aus der klassischen Mythologie, der mittelalterlichen Skulptur, der Photographie, Performance und dem Theater. Seine Formensprache manifestiert sich in Konstruktionen von spektakulärer Vielschichtigkeit und konzeptueller Komplexität. Hundleys Werk spielt oft mit dem Spektrum von Lesbarkeit und Repräsentation, löst sich aber nie in Abstraktion auf. Dabei bedingt die Tiefe und Komplexität seines Interesses für die Geschichte der Kunst und die sozio-politischen Implikationen der zeitgenössischen Kunstpraxis ein solch weitreichendes künstlerisches Schaffen.
Mit dieser flexiblen Herangehensweise hat Hundley einen erstaunlichen neuen Werkkomplex für die Ausstellung bei VeneKlasen/Werner geschaffen. Die Ausstellung beeindruckt durch die Reduktion auf Malerei, welche seit einigen Jahren ein wichtiges Element in Hundleys Werk ist. Der aktuelle Fokus auf das Medium als vorrangige Ausdrucksform ermöglicht die nähere Untersuchung von spezifischen Anliegen und reflektiert Themen, die Hundley während seiner Laufbahn fortwährend untersucht hat. Reduziert auf das Wesentliche der Farbe und auf die Zwei-Dimensionalität der Leinwand, setzt Hundley seine umfangreichen Erkundungen der Möglichkeiten von skulpturaler Form und Raum mit erneutem Enthusiasmus fort und untersucht dabei das Spannungsverhältnis von Darstellung und Repräsentation, Figuration und Abstraktion.
Hundleys neue Werke behandeln die skulpturale Repräsentation. Einige Leinwände übersetzen die klassische Bildsprache einer mittelalterliche Skulptur, die eine Wiederauferstehung zeigt und Rodins Höllentor, welches konzeptuell und emotional ein wichtiger Bezugspunkt für den Künstler ist. Gemälde, die eine chinesische Terrakotta-Figur und Hundleys eigene Ton-Modelle zeigen, verweisen auf das malerische Genre des Stillebens. Diese Untersuchung umfasst auch eine Gruppe von Bronze Skulpturen, gemäßigt in der Größe und scheinbar abstrakt, welche die Szenen und Gesten der Gemälde wiedergeben und auf ähnliche Art und Weise die Beziehung von Stilleben, Monument und die Aktivierung von Form reflektieren. Hundleys Wunsch in der Gestaltung Bewegung freizusetzen ist eine Konstante in seinem Werk und wird in dieser Ausstellung ohne die prunkvolle Inszenierung wie sie in früheren Installationen zu sehen war, realisiert und ermöglicht eine ruhige und starke Meditation zu historischer und narrativer Zeit und unserem Erleben von Dauer und Verfall.
Elliott Hundley wurde 1975 geboren und lebt und arbeitet in Los Angeles. Sein Werk wurde bereits umfassend in den USA und in Europa gezeigt. 2011 präsentierte Hundley The Bacchae, eine bedeutende Einzelausstellung, die zuerst im Wexner Center for the Arts, Columbus gezeigt wurde und 2012 in dem Nasher Sculpture Center, Dallas. Werke von Hundley sind in zahlreichen prominenten öffentlichen Sammlungen vertreten, u.a. dem Museum of Modern Art, New York; dem Solomon R. Guggenheim Museum, New York; Whitney Museum of American Art, New York; Museum of Contemporary Art, Los Angeles; Hammer Museum, Los Angeles; Broad Foundation, Los Angeles; San Francisco Museum of Modern Art, San Francisco; Pérez Art Museum Miami, Miami; Nasher Sculpture Center, Dallas; und Louisiana Museum of Modern Art, Humblebaek, Dänemark.