Das Künstlerpaar Walter Martin (1953 Norfolk, VA, US – Milford, PA, US) und Paloma Muñoz (1965 Madrid, ES – Milford, PA, US) arbeitet seit 1993 zusammen und wurde durch seine Fotografien und Skulpturen bekannt, die surreale Landschaftsdioramen mit absurd-bizarren Szenen zeigen.
In Schneekugeln als kleinster Form eines Dioramas entstehen mit großer Sorgfalt und viel Liebe zum Detail Liliputwelten: eine eisige, schaurig-schöne Wildnis aus Schneebergen, Eisblöcken, rätselhaften Gewässern und abgestorbenen Bäumen, in der Figuren in oft ausweglosen Situationen gestrandet sind. Die befremdlichen Interaktionen und sich anbahnende oder bereits eingetretene Katastrophen verweisen auf die Unsicherheit und die Abgründe menschlicher Beziehungen und der Psyche. Durch Nostalgie und Sentimentalität – gemeinhin assoziiert mit der Schneekugel – wird das kitschige Souvenir zur Bühne eines sehr schwarzen Humors.
Parallel entstanden zahlreiche weitere Werkgruppen, deren roter Faden die Verknüpfung von kontemplativen Landschaften mit tagesaktuellen Themen und kunsthistorischen Zusammenhängen ist. Die vermeintlichen Idyllen laden zum genauen Hinsehen ein. Eine Auswahl von Skulpturen, Fotografien und Installationen eröffnet in der Ausstellung einen facettenreichen Einblick in den dystopischen Kosmos von Martin und Muñoz.