Nach den Erfolgsproduktionen „Flying Bach“ und „Flying Illusion“ laden die Berliner Flying Steps zu ihrer neuen Produktion ein, die in Berlin ihre Premiere feiert. In Zusammenarbeit mit der Nationalgalerie, welche die Flying Steps bereits 2010 in die Neue Nationalgalerie einlud, entsteht im April 2019 „Flying Pictures“ im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin. Inszeniert von den Flying Steps und dem brasilianischen Künstlerduo OSGEMEOS, verbindet „Flying Pictures“ Elemente von Kunst, Musik und Tanz-Performance.
Wie würden Bilder klingen, wenn sie Musik wären? Wie würden sie aussehen, würden sie von Tänzern zum Leben erweckt? Und was entsteht, wenn sich die Künstler ihrer Zeit über Genregrenzen hinweg inspirieren und ihre Kunst miteinander verschmelzen?
„Flying Pictures“ setzt den Gedanken der gegenseitigen Inspiration und das Zusammenwirken verschiedener Kunstfelder fort. Im Zentrum von Modest Mussorgskys berühmten Klavierstück 1874 steht ein Ich-Erzähler, der durch die Galerienräume wandelt. Die zehn Bilder, die er auf seinem Gang durch die Ausstellung betrachtet, verkörpern dabei unterschiedliche musikalische Sprachen, die von jeweils verschiedenen Stilen und Ländern beeinflusst sind. Die Flying Steps versetzen diese Erzählung nach über 150 Jahren erstmals in eine visuelle Bewegung: Anstelle von Mussorgskys Ich-Erzähler treten Tänzerinnen und Tänzer auf einer multidimensionalen Bühne, die von mehreren Seiten aus betrachtet werden kann, in einer Choreografie aus Elementen des Urban und Contemporary Dance auf.
In diese einzigartige Bühnenatmosphäre treten die Flying Steps, eine der erfolgreichsten Urban-Dance-Gruppen weltweit, die in den letzten 10 Jahren über eine Million Zuschauer begeistert hat und sich immer neuen Herausforderungen stellt, um unvergessliche Produktionen zu erschaffen.„Wir führen den Zuschauer tänzerisch durch die Ausstellung und erwecken so Mussorgskys Werk zum Leben“, führt Creative Director der Flying Steps Vartan Bassil aus.
Das Komponisten-Brüderpaar Vivian und Ketan Bhatti, die seit 2009 mit den Flying Steps zusammenarbeiten und für „Flying Bach“ mit dem Echo Klassik-Sonderpreis ausgezeichnet wurden, adaptieren Mussorgskys klassische Komposition zu einer zeitgenössischen Interpretation, die den Beats und Rhythmen der Tänzerinnen und Tänzer entspricht. Zu den abendlichen Aufführungen im Hamburger Bahnhof wird das Musikstück von einem akustischen Ensemble gemeinsam mit dem deutsch-argentinischen Beatboxer Mando live aufgeführt.
Auch das Bühnenbild rekurriert auf die Erzählung der „Bilder einer Ausstellung“. Es besteht aus fantastischen Figuren und raumgreifenden Elementen, die das brasilianische Künstlerduo OSGEMEOS eigens für das Projekt entworfen hat. Die Werke von Victor Hartmann waren hierbei Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Neuinterpretation. Dass die zugrundeliegenden Gemälde größtenteils als verschollen gelten, ergibt ein zusätzliches imaginatives, künstlerisches Feld. Tagsüber werden die Werke von OSGEMEOS in Form einer Ausstellung für die Museumsbesucherinnen und -besucher zugänglich sein.
Der Hamburger Bahnhof öffnet mit „Flying Pictures“ nicht nur abends seine Tore, sondern, so Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie, „unterstreicht sein interdisziplinäres Verständnis eines Museums der Gegenwart.“
Die Aufführungen finden vom 5. April bis 2. Juni 2019 je Freitag bis Sonntag und jeden zweiten Mittwoch statt. Karten für die Aufführungen sind im Vorverkauf über eventim.de und an der Abendkasse erhältlich.