1945 entdeckt der französische Maler Jean Dubuffet die Schweiz als Feld seiner Sammler- und Forschungstätigkeit: Im Alltag, aber auch in Krankenhäusern, Gefängnissen und psychiatrischen Kliniken begegnet er Menschen, die fernab der offiziellen Kunstwelt gestische Malereien, Assemblagen und sensible Zeichnungen schaffen. Diese intuitiv und autodidaktisch gewachsenen Kunstformen umreisst er im Begriff der «Art Brut» (franz. rohe, grobe Kunst).
Gegenwärtig findet die Art Brut weltweit Anerkennung. Es liegt daher auf der Hand, den engen Bezug dieser Kunst zur Schweiz zu beleuchten. Die Ausstellung im Aargauer Kunsthaus zeigt Schweizer Positionen von Anfang des 20. Jh. bis heute aus der Collection de l’Art Brut (Aloïse Corbaz, Adolf Wölfli u. a.), ergänzt mit Werken aus dem Bestand des Aargauer Kunsthauses (Walter Arnold Steffen, Alois Wey u. a.). Mal wild und frei im Gestus, mal präzise und detailliert erzählen die Werke von Mensch, Natur, Architektur und Emblematik.
Die Ausstellung wurde von der Collection de L'Art Brut produziert und in Zusammenarbeit mit dem Aargauer Kunsthaus umgesetzt.