Zurück aus einem Atelierstipendium in Berlin, zeigt der Bieler Künstler seine neuesten Werke in Bern. Remo Lienhard schafft mit seinen Gemälden imposante Bildwelten, die den Betrachter in ihren Bann ziehen. Sie zeigen gegenständliche, aus der Natur und der Zivilisation entlehnte Motive, die er malerisch zu stilvollen Sujets verschmelzen lässt. Jedes Werk erzählt seine eigene Geschichte, zeichnet utopische Visionen oder beleuchtet scharfsinnige Beobachtungen des Künstlers.
"The Missing Link" ist Lienhards vierte Einzelausstellung in der Galerie SOON und präsentiert sich in einer Inszenierung, die eine Brücke zu vergangenen Ausstellungs- und Sammlungskonzepten schlägt. Die Ausstellungssituation knüpft an die frühneuzeitlichen Kunst- und Wunderkammern an, die sich Herrscher, Fürsten und Gelehrte in der Renaissance und im Barock einrichteten. Diese Sammlungsräume, in denen kostbare Kunstwerke, seltene Naturalien, wissenschaftliche Objekte und Kuriositäten aus fremden Welten aufbewahrt wurden, versetzten die Besucher in stetiges Staunen.
Als naturhistorische Fiktion oder illusorische Realität definiert Lienhard seine Darstellungen von imaginativen Situationen, hybriden Kreaturen und surrealen Landschaften, die sich mühelos in diesen Kontext einfügen. Hierfür entscheidend ist sicherlich auch die unverwechselbare Bildsprache, die der begnadete Maler seit dutzend Jahren konsequent weiterentwickelt und verfeinert. Seine kunstvoll kreierten Werke beeindrucken nicht nur durch die Liebe zum Detail, die ausgefeilte Bildkomposition und Farbpalette, sondern transformieren altmeisterliche Traditionen geschickt und innovativ in unsere Zukunft.
Remo Lienhard (*1989) hat schon in jungen Jahren mit Pinsel und Spraydose experimentiert und sich damit als Wes 21 einen Namen gemacht. Seit seinem Abschluss an der Schule für Gestaltung in Biel im Jahr 2010 widmet er sich der zeitgenössischen Kunst.