Die Choi & Lager Gallery freut sich, in Zusammenarbeit mit der Galerie Division (Montreal, Kanada), die kommende Ausstellung mit Werken zweier kanadischer Künstler, Nicolas Baier und Patrick Coutu, ankündigen zu können. Beide Künstler stellen zum ersten Mal in Deutschland ihre Kunst aus. Sie arbeiten eng mit den wissenschaftlichen Strukturen, die der Welt unterliegen und machen die Konzepte sichtbar die von uns konstruiert sind, um unsere Umwelt besser zu verstehen.
Obwohl die Wissenschaft unseren Glaube von der Religion zur Empirie verlagert hat, erinnern uns Baier’s Arbeiten daran, dass unser Verständnis des Universums gleichwohl noch unvollständig ist und persönliche Neigungen und reaktionäre Instinkte unser Erkenntnisvermögen hemmen. Seine jüngsten Drucke und Skulpturen sind mit Hilfe modernster technologischer Mittel entstanden, darunter 3D-Druckverfahren, CNC-Routing und die Render-Farm-Technologie; sie beruhen aber auch auf Gesprächen mit Astrophysikern und wollen unser wachsendes Vertrauen auf die digitale Welt hinterfragen. Die Datenwelt und die Forschung sind Elemente seiner Werke, die Präzision und Gelehrsamkeit in sich vereinen; ihre verführerische Ästhetik gibt uns das Gefühl größtmöglicher Beruhigung. Unsere Sehnsüchte finden eine Bestätigung, die jedoch trügerisch ist und letztlich unsere brüchige Logik bekräftigt.
Die Arbeiten von Baier wurden im Museum für zeitgenössische Kunst in Massachusetts, in der kanadischen Nationalgalerie, im Museum für zeitgenössische kanadische Kunst in Montreal und im Nationalmuseum der Schönen Künste in Quebec ausgestellt. Seine Werke befinden sich in verschiedenen privaten und öffentlichen Sammlungen, einschließlich in der Art Gallery of Ontario, in der National Gallery of Canada und in der Schwartz Collection der Harvard Business School.
Patrick Coutu arbeitet mit recht unterschiedlichen Materialien. Er erkundet die unmerklichen Muster, die der organischen Materie zugrunde liegen. Seine überwiegend aus Bronze und Aluminium gefertigten Skulpturen entstehen zunächst am Computer. Ihre Formen werden mit Hilfe verschiedener selbst erstellter Programme entworfen. Die Digitalisierung des Entstehungsprozesses erweist sich als Nachbildung des ordnungsmäßigen Chaos, aus dem alles vegetabile und mineralische Leben hervorgegangen ist.
Seine aus Edelmetall gefertigten und nuanciert patinierten Skulpturen lassen an Naturelemente wie Riffs, Gärten und Schichtgestein denken. Die mit den Linsen der Technologie betrachteten pixelähnlichen Einheiten, aus denen sie zusammengesetzt sind, verweisen auf die Elementarteilchen der Chemie, aber auch auf die Einsen und Nullen des digitalen Binärcodes.
Patrick Coutu lebt und arbeitet in Montreal. Seine Werke wurden in der kanadischen Nationalgalerie (2008), im Museum für zeitgenössische kanadische Kunst in Montreal (2008) und im Nationalmuseum der Schönen Künste in Quebec (2002) ausgestellt. Seine Arbeiten befinden sich unter anderem in Museumssammlungen in ganz Kanada und darüber hinaus international in privaten Sammlungen. 2016 weihte das Museum der Schönen Künste in Quebec eine öffentliche Skulptur Coutus in Québec ein.