Die Sonderausstellung Bilder für alle ist dem grafischen Schaffen des Künstlers Thomas Huber (*1955 in Zürich, lebt und arbeitet in Berlin) gewidmet. Seit über dreissig Jahren arbeitet Huber an einem Œuvre, in dessen Mittelpunkt das Bild steht.
Huber bebilderte unter anderem die Bibliothek des Aargauer Kunsthauses. Neben der Malerei hat die Grafikproduktion für den Künstler einen sehr hohen Stellenwert: In den letzten 36 Jahren hat Huber etwa 130 Blätter (Grafiken, Multiples und Plakate) produziert. Diese sind in die über 40 bestehenden Werkgruppen des Künstlers eingebunden. Das grafische Werk hat Huber kontinuierlich weiterentwickelt – etwa durch die Verwendung vieler verschiedener Drucktechniken wie Lithografie, Radierung, Aquatinta, Kupferstich, u. a.
Die Überblicksausstellung zum gesamten grafischen Schaffen Thomas Hubers zeigt die grosse Vielfalt an Darstellungen und Techniken, welche das reiche Potenzial, aber auch die Grenzen der Bildlichkeit ausloten.
Das Aargauer Kunsthaus steht schon länger in enger Beziehung zu Thomas Huber: 2004 wurde mit Kabinett der Bilder eine umfangreiche, retrospektiv angelegte Ausstellung zu Hubers Schaffen gezeigt (mit weiteren Ausstellungsstationen in Rotterdam, Holland, und Krefeld, Deutschland). Der erste Kontakt mit dem Künstler geht aber ins Frühjahr 1999 zurück, als der damalige Direktor des Aargauer Kunsthauses, Beat Wismer, Huber anfragte, einen Vorschlag für die Konzeption und Ausgestaltung des Leseraums für den geplanten Neu- und Erweiterungsbau des Museums auszuarbeiten. Huber sagte zu und präsentierte einen Gesamtentwurf, der neben einer umfassenden Bebilderung auch die gesamte Möblierung des Raumes beinhaltete. Die von Huber gestaltete Bibliothek ist seit der Eröffnung des erweiterten Aargauer Kunsthauses 2003 bis heute für das Publikum kostenfrei zugänglich und dient ihm zur vertieften Auseinandersetzung mit den ausgestellten Werken anhand der zur Verfügung stehenden Literatur, aber auch zur allgemeinen Reflexion über Kunst. Durch Hubers Ausgestaltung ist die Bibliothek nicht nur zu einem Ort für die Kunst, sondern auch zu einem Werk der Kunst, zu einem Kunstwerk geworden, das von unseren Besuchern sehr geschätzt wird.