Zeit des Umbruchs in Europa – der Eiserne Vorhang war gefallen, der Kalte Krieg vorüber. Die Globalisierung schritt rapide voran und rückte Wien näher an das internationale Geschehen. Die Kunst spiegelte diese Situation in exemplarischer Weise wider, Wien avancierte zum Mittelpunkt einer sich nach Osten öffnenden europäischen Kulturszene. Diversität in allen künstlerischen Medien erwies sich als wesentliches Merkmal des Jahrzehnts.
Die Ausstellung „Die 90er Jahre“ zeigt im Wien Museum MUSA in drei aufeinanderfolgenden Aufzügen mit insgesamt 255 Werken von 245 KünstlerInnen ein Panorama der damaligen Wiener Kunstszene in noch nie da gewesener Breite. Mittels verschiedenster bildnerischer Medien – wie etwa Malerei, Skulptur, Fotografie, Performance oder Videokunst – werden Fragestellungen zu Politik, Vergangenheitsaufarbeitung, Umwelt, Xenophobie und Gender dabei ebenso verhandelt wie Kitsch und Ironie.
Mit den 90er Jahren umfasst die Reihe der Jahrzehnteausstellungen des MUSA, die einen Querschnitt durch eine der größten Sammlungen zeitgenössischer Kunst Österreichs darstellt, nun schon ein halbes Jahrhundert.