Unter dem Titel „Fluchtspuren“ werden zwei historische Ausstellungsprojekte zu einem hochaktuellen Thema vereint. Beide Projekte erzählen mit auf den ersten Blick alltäglichen Gegenständen von höchst berührenden Schicksalen.
15 Objekte aus fünf mittel- und südosteuropäischen Museen zeigen Fluchterfahrungen auf, wie sie in europäischen Gesellschaften seit Jahrhunderten präsent sind. Besonders im 20. Jahrhundert wurden Menschen durch Krieg, Genozid, religiöse und politische Verfolgung, existenzielle Not und ethnische Konflikte gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und anderswo Schutz zu suchen. Es ist eine gemeinsame europäische Erfahrung, die die Menschen des Kontinents auf unterschiedlichste Arten und Weisen teilen.
In den späten 1930er-Jahren studierte Lisa Jalowetz an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien. Die dabei entstandenen Bühnenbild- und Kostümentwürfe zeigen die Anfänge einer Karriere, die durch den „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland jäh unterbrochen wurde. Die Flucht in die USA gelang durch das Eingreifen ihrer Eltern. Im Aufnahmeland konnte sie ihre Ausbildung fortsetzen und eine erfolgreiche Karriere am New Yorker Broadway starten.
Die Ausstellung „Flucht europäisch erzählen“ wird finanziell unterstützt von Europäische Kommission, Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur (EACEA), Programm „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ und Bundeskanzleramt Österreich.