Die Gestaltung des Körpers zählt zu den wichtigsten und ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Denn der Körper ist nicht einfach etwas von der Natur Vorgegebenes, sondern immer auch kulturell geformt und daher historisch wandelbar.
Die Ausstellung „Mit Haut und Haar“ beschäftigt sich mit Praktiken und Bedeutungen moderner Körperpflege und Körpergestaltung seit dem 18. Jahrhundert, der Fokus liegt dabei auf Rasieren, Frisieren und Kosmetik, stets im Hinblick auf die spezifische Situation in Wien.
Der Wunsch nach der Gestaltung des eigenen Körpers hat im Lauf der Geschichte unterschiedlichste Techniken, Produkte und vor allem auch spezielle Berufe hervorgebracht, so etwa Barbiere, Friseure, Kosmetiker und Perückenmacher. Schönheit war also schon immer das Ergebnis von Arbeit. Wie man seinen Körper „herrichtet“, orientiert sich seit jeher an Normen, Konventionen und nicht zuletzt an Vorbildern. Ein prominentes Beispiel dafür ist Kaiserin Elisabeth, deren obsessiver Haar- und Schönheitskult zum Markenzeichen wurde. Schließlich geht es in der Ausstellung auch um die Symbolik bestimmter Moden und Stile, wie zum Beispiel den Bubikopf bei Frauen oder lange Haare bei Männern.