Die Beethovenstiftung für Kunst und Kultur der Bundesstadt Bonn hat den japanischen Künstler Akio Suzuki zum stadtklangkünstler bonn 2018 berufen. Er wird für bonn hoeren Anfang September 2018 zwei neue Arbeiten im Innenhof des Kunstmuseums realisieren. Der 77-jährige, in seiner Energie alterslose Künstler, ist ein international hoch geschätzter »Meister« medienübergreifender Kunst. Seine künstlerischen Arbeiten mit Klang und Stille beziehen sich sowohl auf Natur- als auch auf Architekturräume.
Der Standort der Installation „Observatory of Spirits“ im Innenhof ist von den räumlichen Gegebenheiten des Museums selbst abgeleitet. Von der gewählten Position aus könnte man nachts durch ein langes Rohr den Polarstern erblicken. Aber dieses Rohr ist ein spezielles Echo-Instrument zum Hören der eigenen Stimme, das Akio Suzuki bereits in den 1970er Jahren entwickelte. Das „Observatory of Spirits“ ist so gestaltet, dass sich die Besucher wie von selbst mit sich, ihrer Umgebung und den Erfahrungen in diesem Observatorium beschäftigen.
Die zweite Arbeit von Akio Suzuki entsteht in direkter Auseinandersetzung mit der Architektur des Kunstmuseums. „ko da ma“ (dt. Echo) befindet sich im äußeren Untergeschoss des Museums, in den beiden symmetrisch angelegten Notausgangsräumen neben dem vorderen und hinteren Eingang. In beiden Räumen steht eine stahlblechverkleidete spiralförmige Treppe, die mit jeweils einem Kanal einer Stereokomposition bespielt wird. Da beide Räume getrennt voneinander sind, ist es schier unmöglich, die Klänge aus beiden Lautsprechern gleichzeitig zu hören. Vielmehr wird das Gebäude selbst zum Hörer.