Robert Muntean hat eine neue Ausstellung für unsere Galerie konzipiert und beschreibt die neuen Malereien als den „Versuch eine visuelle Dynamik zu erzeugen, die weniger auf eine figurativrepräsentative Lesbarkeit abzielt, sondern eher mit einem Livekonzert vergleichbar ist, wo der Sound körperlich erfahrbar wird. Der Ausstellungstitel "Feel good now" spielt auch mit dieser Idee - er ist dem gleichnamigen Album der New Yorker No Wave - Band Swans entnommen, ein Livemitschnitt von deren Europatournee von 1987.“
Die Bilder sind zum Großteil in den letzten Monaten im Gleichlauf mit der Fertigstellung eines neuen Katalogbuches entstanden. Auszüge davon vermitteln das begleitende Nachdenken über Malerei, die in Gesprächen mit dem Kurator und Kunstkritiker Jurriaan Benschop ihren Ausdruck fanden: Auszüge aus : Jurriaan Benschop „The Precence of a Human Figure - A Double Act“ (2018) „Die Malerei sollte nicht zur Erzählung werden“ : Wir betrachteten einige seiner (Robert Munteans) jüngsten Werke in seinem Berliner Studio und unterhielten uns darüber, inwieweit ein Gemälde definiert und lesbar sein sollte. Ein Gemälde, so Muntean, solle kein ausformuliertes Narrativ präsentieren, das die Betrachtenden wie einen Zeitungsbericht oder eine Graphic Novel lesen können.
Worum es ihm geht, ist das Sichtbarwerden, die Präsenz einer menschlichen Gestalt, die Empfindungen, die ein Werk auslöst, der – um mit den Worten des Künstlers zu sprechen – „Sound“ eines Bildes. (…) Ich frage ich mich, wie das mit Malerei zusammenpasst und würde „Sound“ eher durch „Farbe“ ersetzen, denn ich sehe in Muntean in erster Linie einen Koloristen: Spannung und Harmonie, Kontrapunkt und Chromatik erzielt er durch Farbe; (...) Viele Entscheidungen, wenn man sie so nennen mag, trifft der Künstler direkt vor der Leinwand, mit dem Pinsel in der Hand. Es gibt vorweg keine genaue Vorstellung, wie das fertige Bild aussehen soll, nur das Bewusstsein, dass eine Figur „auftauchen“, sich während des Entstehungsprozesses entwickeln wird. Diese Herangehensweise, die Tatsache, dass er das genaue Ergebnis nicht kennt, das Zulassen des Zufalls, verlangt vom Künstler sich dem Akt des Malens, dem „nicht Wissen“ vollends auszuliefern.
Bis zum fertigen Gemälde verschwindet ein beträchtlicher Anteil an Farbe wieder von der Oberfläche. Dies lässt Raum, Unerwartetes und Überraschendes zu entdecken; neue Formationen (im Gegensatz zu Kompositionen) erfüllen die Leinwand. (...)“ Die Ergebnisse dieses Mal- und Denkprozesses sind nun in unserer Galerie vom 8. Juni bis zum 27. Juli 2018 zu sehen. Im August ist die Galerie geschlossen.
Robert Muntean, (*1982 Öst.), lebt und arbeitet in Berlin. Ausgewählte Ausstellungen der letzten Jahre: 2017: The Figure in Contemporary Art, Rosenfeld Porcini, London, UK, 2016: Sonic Wave, Galerie Crone, Berlin, (solo), Across the divide / curated by Lu Chao, Rosenfeld Porcini, London, UK, Long Loud Silence, Nationalmuseum, Berlin, 2015: Our Choice, Charim Events, Wien, salondergegenwart 2015, Hamburg, only the intense can dance without moving, Charim Galerie, Wien, (solo), The Vacancy - 33 Rooms, 33 Artists, Galerie Crone, Berlin, 2014, Die Zukunft der Malerei - Eine Perspektive, Essl Museum, Klosterneuburg,