Wir freuen uns, mit lithographic nature die erste einzelausstellung von katharina albers in der galerie burster berlin zu präsentieren. albers’ unikate lithografien zeigen den wald als ur-ort, wild, rau, einen undurchdringlichen naturraum und gegenwelt zu allem digitalen und zivilisierten. gleichzeitig wirken albers’ arbeiten zart und von leichter hand – ein bemerkenswerter kontrast zum aufwändigen herstellungsprozess, bei dem in zahlreichen druckstufen steine von bis zu mehreren hunderten kilogramm immer wieder neu geschliffen und bewegt werden müssen.
Albers aber gelingt die kontinuierliche leichtigkeit ihrer bildsprache und sie läd und uns ein, in den wald, ihren wald, der so viele stimmungen und gesichter zeigen kann, zu jeder tageszeit, jeder stunde ein anderes: mal beunruhigend und dunkel, mal frühlingshaft und licht.
Neben den arbeiten der wald – serie beschäftigt sich albers in ihrer zehnteiligen arbeit growing mit der mikroebene des pflanzlichen – ein wachsender, immer komplexer werdender, abstrakter organismus, der sich wie eine erzählung über die bilderfolge erstreckt.
Albers erinnert uns an die schönheit der natur, die ihrer eigenen zeitlichkeit folgt, allein für sich steht. die sich uns zeigt, aber doch undurchdringlich bleibt.
Natur! wir sind von ihr umgeben und umschlungen – unvermögend, aus ihr herauszutreten, und unver-mögend, tiefer in sie hineinzukommen. ungebeten und ungewarnt nimmt sie uns in den kreislauf ihres tanzes auf und treibt sich mit uns fort, bis wir ermüdet sind und ihrem arme entfallen. sie schafft ewig neue gestalten; was da ist, war noch nie; was war, kommt nicht wieder – alles ist neu und doch immer das alte. wir leben mitten in ihr und sind ihr fremd. sie spricht unaufhörlich mit uns und verrät uns ihr geheimnis nicht. wir wirken beständig auf sie und haben doch keine gewalt über sie.
(Johann Wolfgang Von Goethe)
Katharina Albers (*1985 in vechta) lebt und arbeitet in berlin. 2015 beendete sie ihr studium an der universtät der künste als meisterschülerin bei prof. thomas zipp.