Florian Hecker schafft mit synthetischen Sounds akustische Erfahrungsräume und setzt den Hörprozess der Betrachter/innen als Material ein. Seine computergenerierten Kompositionen dramatisieren Fragestellungen der Psychoakustik, objektivphysikalischer Reize und deren individuelle, psychische wie physische Wirkung. Mehr-Kanal-Installationen entfalten eine skulpturale Präsenz, die die Vorstellung einer kohärenten, kontinuierlichen Welt aus identifizierbaren Koordinaten und Bezugspunkten ins Wanken geraten lässt.
Der Ausstellungsraum der Kunsthalle Wien präsentiert sich im Rahmen von Halluzination, Perspektive, Synthese als Aufführungsort, Resonanzraum und Bühne für Klangereignisse, die sich einer sprachlichen Beschreibung und Kategorisierung entziehen. Heckers Werke produzieren vielmehr eine Form der Immaterialie, deren Wahrnehmung, trotz hochstrukturierter, formaler wie artifizieller Prozesse ein zutiefst subjektiver Erfahrungsprozess ist.
Die Auseinandersetzung mit der kompositorischen Nachkriegsmoderne und Audiologie trifft dabei auf Überlegungen der Konzeptkunst und Minimal Art zur Betrachterinvolvierung und Subjektivierung des objektiv Gegebenen: auf Perspektive und Situation.