Zum Endes des Jahres 2017 ermöglicht die Ausstellung Ultraviolett durch die Arbeiten der Künstlerinnen Jeongmoon Choi und Regine Schumann ungewohnte Wahrnehmungsebenen des Zusammenwirkens von Raum, Objekt und Farbe zu erleben. Diese werden durch die interaktive Installation Hitparade von Gilbert Hsiao um die Elemente Bewegung und Ton erweitert. So entsteht unter dem so genannten Schwarzlicht, dessen besondere Eigenschaften für alle drei Beteiligten Teil ihrer künstlerischen Praxis ist, ein außergewöhnliches und umfassend anderes Kunsterlebnis bei dr. julius | ap.
Die Haupträume der Galerie sind geprägt vom Miteinander der konstruktiv-skulpturalen Installation der koreanischen Künstlerin Jeongmoon Choi und den fluoreszierenden Acrylglasobjekten von Regine Schumann aus Köln. Während erstere dafür weiß leuchtende lineare Strukturen aus kunstvoll in den Raum gespannten, optisch verdichteten Flächen aus Fäden als begehbare Skulptur entwickelt, eröffnen die farbig strahlenden Wandskulpturen präzise dazu gesetzte Farbräume aus sich mischendem Licht. Der unverkennbare Zauber dieser so entstehenden, durch das ultraviolette Licht herbeigeführten künstlichen Raumwelt irritiert und fasziniert dabei zugleich.
Im Kabinett der Galerie kann man zudem Variationen optischer Effekte durch individuelles Zusammenstellen sich drehender Scheiben – von Gilbert Hsiao aus Brooklyn/NY mit geometrischen Strukturen bemalte Vinyl-Schallplatten aller üblichen Größen – in einer Schwarzlichtsituation ausprobieren. Dabei wird eine durch extreme zeitliche Dehnung auf 24 Stunden verfremdete Sinfonie im Hintergrund abgespielt, die das visuelle Erleben zusätzlich beeinflusst.
Insgesamt sprengt diese zugespitzte Wahrnehmungssituation ganz bewusst den üblichen Rahmen einer Galerie-Ausstellung mit dem Ziel, über den Jahreswechsel einen attraktiven Beitrag zum Umgang mit dem Medium künstlichen Lichts und den Möglichkeiten seiner Einbeziehung in künstlerische Konzepte zu demonstrieren.