Mit der Schau „Cutting Edge“ startet die Galerie Ludorff in Düsseldorf eine Ausstellungsreihe, die sich im Format von Künstlerräumen den Unter­schieden sowie Gemeinsamkeiten verschiedener künstlerischen Positionen widmet. Mit Josef Albers, Winfred Gaul und Imi Knoebel stellt die Galerie diesmal drei Maler vor, deren Werke sich im Wesentlichen mit der Frei­setzung von Farbe befassen.

So treffen in „Cutting Edge“ die farbigen Quadrate des Bauhaus-Künstlers Josef Albers auf die analytische Malerei des Düsseldorfer Künstlers Winfred Gaul und führen ein flinkes Zwiegespräch mit dem typisch-freudigen Farben­vokabular von Imi Knoebel.

Allen drei Künstlern gemein, ist die schablonenhafte, flächige, geometrische Malform mit harten Kanten und scharf gegeneinander abgegrenzten Farb­aufträgen. Die aktuelle Wirkung von Farbphänomenen auf den Betrachter steht hier im Vordergrund. Die künstlerischen Absichten und die Arbeits­weisen der drei Künstler unterschiedlichen Alters sind jedoch sehr different: Während Imi Knoebel an der Überwindung des schwarzen Quadrats von Malewitsch an einem Gesamtwerk arbeitet und die Hinterfragung der Malerei im Raum als zentralen Punkt in seinem künstlerischen Œuvre begreift, experimentiert Albers mit der Wirkung von Farbe und Formen und dem Verhält­nis von Fläche und Linie zueinander. Mit der unendlichen Wieder­holung eines einzigen Formgedankens hat Albers den Grundstein für das Serielle in der Malerei gelegt.

Der 1928 in Düsseldorf geborene Maler Winfred Gaul gehört zu den bedeutendsten, wenngleich "stillen" deutschen Malern der Nachkriegszeit. 1959 und 1977 war er auf der documenta in Kassel ver­treten. „Die Farbe ist nicht nur ein unverzichtbares Element der Malerei, sie ist ihr A und O“ kommentiert Gaul seinen Arbeiten, in denen er versucht die sprachlich nicht mehr beschreibbaren Nuancen der Farbe sichtbar zu machen.

Rund 25 Werke von Josef Albers, Winfred Gaul und Imi Knoebel zeigt die Ausstellung „Cutting Edge“ vom 09. September 2017 bis 27. Januar 2018 in der Galerie Ludorff in Düsseldorf und präsentiert damit drei Positionen, die das Potential der gegenstandslosen Malerei auf unterschiedliche Weise sichtbar machen, die Wirkung der Farbe konkretisieren und unsere Sehge­wohn­­heiten als Betrachter hinterfragen.