Die Galerie Julian Sander freut sich sehr erstmals Arbeiten von Aaron Siskind in der Galerie präsentieren zu können. A Painter´s Photographer zeigt Fotografien des Künstlers und nimmt Bezug auf die enge Verbindung zur Malerei des Abstrakten Expressionismus in Siskinds Werk.
In einem Essay von 1951 beschreibt die Künstlerin und Kunstkritikerin Elaine de Kooning Aaron Siskind als “Malerfotografen”. Nach über 60 Jahren zählt Siskind weiterhin zu den am engsten mit dem abstrakten Expressionismus des 20. Jahrhunderts verbundenen Fotografen. Seine flachen Bildebenen, die geringe Tiefenschärfe und der Fokus auf die Oberflächenstruktur schwingen mit den gestischen Gemälden von Künstlern wie Jackson Pollock, Willem de Kooning und Franz Kline. Siskind teilte zudem ein künstlerisches Ethos mit vielen dieser Maler. Er betonte wie seine eigenen Gefühle die Bilder während des Schaffensprozesses prägten und Teil des Werkes wurden.
Aaron Siskind erweiterte das ausdrucksvolle Potential der Fotografie und der Definition von Abstraktion. Bekannte Subjekte werden für den Betrachter durch extreme Nahaufnahme, ein ungewöhnlicher Winkel und die Herausnahme aus dem erzählerischen Kontext zu Abstraktionen, die sich neu erfahrbar machen lassen.
Siskind kann zu den Pionieren des Abstrakten Expressionismus gezählt werden – War er es doch, der mit seinen Fotografien die Ansätze dieser Bewegung in den frühen 40er Jahren hervorbrachte und zahlreiche Maler inspirierte.
Aaron Siskind wurde 1903 in New York als Sohn russisch-jüdischer Immigranten geboren. Er studierte Sozialwissenschaften am College in New York und lehrte die folgenden 20 Jahre Englisch an einer öffentlichen Schule. Erst 1930 kam er zur Fotografie und war seit 1936 in der New York Photo League aktiv – Eine Verbindung die bis 1940 anhielt. In den frühen 40er Jahren befreundete Siskind sich mit Malern des Abstrakten Expressionismus (Franz Kline, Barnett Newman, Mark Rothko u.a.) und richtete seinen künstlerischen Fokus auf symbolisch und abstrakte Fotografie basierend auf einem dokumentarischen Stil. Zahlreiche Ausstellungen in der Charles Egan Gallery zwischen 1947 und 1949 sowie das größer werdende Interesse der Museen machten ihm ein Leben als Künstler und Lehrer möglich. Nach einer Einladung von Harry Callahan lehrte Siskind von 1951 bis 1971 Fotografie an der Fakultät des Illinois Institute of Technology and Design in Chicago. Anschließend wechselte er an die Rhode Island School of Design und lehrte dort 5 weitere Jahre am Graduiertenprogramm. Seine erste eigene Publikation über sein Werk veröffentliche er 1959 mit dem Titel „Aaron Siskind: Photographs“. Aaron Siskind arbeitete stets an neuen Arbeiten und fotografierte bis zu seinem Tod am 8. Februar 1991.
Die Galerie Julian Sander lädt Sie und ihre Freunde herzlich zur Eröffnung im Rahmen des Düsseldorf Cologne Open Galleries Programm am Freitag, den 8. September von 18-22 Uhr in die neuen Räumen am Kölner Neumarkt ein. Am Sonntag, den 10. September zeigen wir im Rahmen der Ausstellung einen Film über die New York School (freier Eintritt, ohne Anmeldung).