Zeitgleich mit der Premiere der von ihm für die Salzburger Festspiele inszenierten Oper Wozzeck zeigt das Museum der Moderne Salzburg im Sommer 2017 in beiden Häusern eine umfangreiche Werkschau des gefeierten südafrikanischen Künstlers William Kentridge (geb. 1955, lebt in Johannesburg).
Kentridge wurde in den 1990er-Jahren für seine expressiven animierten Zeichnungen und Videoinstallationen bekannt und arbeitet seit vielen Jahren auch erfolgreich an Opern- und Theaterproduktionen. In seinen multimedialen Inszenierungen vereint er großartige Zeichenkunst mit theatraler Lebendigkeit. Seine enge Beziehung zum Theater, für das er als Schauspieler, Produzent, Bühnenbildner und Kostümdesigner tätig ist, fließt in seine Arbeit als bildender Künstler ein. Thematisch interessiert sich Kentridge vor allem für die Auswirkungen von Kolonialismus, Revolutionen und Exil.
Die Auseinandersetzung mit der Bedeutung und den Ausdrucksformen von Zeit zieht sich als roter Faden durch sein Werk. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen dem Epischen und dem Alltäglichen, zwischen Ausgelassenheit und Tragödie. In der Ausstellungssektion am Mönchsberg werden acht raumfüllende Multimedia-Installationen präsentiert, eine seiner ersten und seine jüngsten Arbeiten. Die Ausstellungssektion im Rupertinum ist Kentridges Auseinandersetzung mit dem Theater und der Oper gewidmet. Zusätzlich erarbeitet er eine neue Installation für das Rupertinum Atrium. Gezeigt wird eine Fülle von Exponaten – von Plakaten und Zeichnungen über Entwürfe und Modelle bis hin zu Kostümen –, die seit den späten 1970er-Jahren für die wichtigsten Theater- und Opernproduktionen des Künstlers entstanden sind.