Die Sammlung Rossacher widmet sich dem barocken Entwurf und entstand in den 1950er bis 1970er Jahren. Kurt Rossacher (1918–1988, Germanist, Kunsthistoriker und Kunsthändler) und seine Frau Else (1919–1995) sammelten zunächst ohne Plan. Genuss war zu Beginn das einzige Motiv. 1970 übergab Kurt Rossacher die Sammlung Stadt und Land Salzburg mit der Auflage, ein selbstständiges Museum dafür zu gründen. Die Eröffnung des Salzburger Barockmuseums im ehemaligen Orangeriegebäude im Mirabellgarten fand am 23. Juli 1973 statt. 2012 wurde die Sammlung Rossacher in das Salzburg Museum integriert; am 2. September 2012 wurde die Außenstelle geschlossen.
Entwürfe können Ölskizzen, Handzeichnungen oder Bildhauermodelle in Ton oder Holz sein. Sie sind die künstlerische Initialzündung zu neuen Kunstwerken bzw. Aufträgen und fast immer kleinformatig. Zum besseren Verständnis ihres Wesens dienen Begriffe wie Die Geburt eines Kunstwerkes oder Prima Idea – also erste Idee, erster Gedanke (zu einem Kunstwerk). Mancher Entwurf war ein „Bewerbungsschreiben“ mit dem man einem möglichen Auftraggeber überzeugen wollte. Aus künstlerischer Sicht handelt es sich um schnelle Skizzen, eben um hin-geworfene Gedanken. Dieses Spontane, Impulsive und zugleich Expressive wirkt auch nach 300 Jahren sehr modern.
Die Sammlung besteht aus 139 Ölskizzen, 164 Handzeichnungen, 42 Bildhauerentwürfen und 9 Artefakten aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Mehrzahl der Objekte ist dem italienischen Kunstkreis zuzuordnen. In der Sammlung sind u. a. Arbeiten von Peter Paul Rubens, Luca Giordano, Paul Troger, Johann Michael Rottmayr, Martino Altomonte, Carlo Innocenzo Carlone, Michael Zürn d. J. Da der Sammlungsschwerpunkt der künstlerische Entwurf ist, befinden sich in dieser Sammlung nur ganz wenige Grafiken. Hervorzuhebende Ausnahmen sind Der fürstliche Baumeister von Paul Decker und der Traktat Der Mahler und Baumeister Perspectiv von Andrea Pozzo.
Die Sammlung Rossacher wurde zum Teil geschenkt, zum Teil wurde sie von Stadt und Land Salzburg gegen eine Leibrente erworben. Einige Kunstwerke wurden mit Eigenmitteln des Museums angekauft. 2015 konnte das letzte Kunstwerk erworben werden.
Das Salzburg Museum zeigt im Nordoratorium des Salzburger Doms im Rahmen des DomQuartiers Salzburg in einem eineinhalbjährigen Rhythmus Schwerpunktausstellungen mit der Sammlung Rossacher. Darüber hinaus werden einzelne Objekte gerne als Leihgaben für Sonderausstellungen zur Verfügung gestellt.