Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums im Jahr 2017 stellt die neue Dauerausstellung im Dresdner Residenzschloss die fürstlichen wie geistlichen Protagonisten der Reformationszeit in Sachsen vor. Besucher müssen dafür keine Geschichtsexperten sein - denn die wird in der Ausstellung anhand einzelner Objekte erzählt, die sich ihren einstigen Besitzern zuordnen lassen. So etwa eine blutbefleckte Feldbinde von Moritz von Sachsen, die er trug, als er in der Schlacht bei Sievershausen starb. Oder ein reich verzierter Harnisch, der den Körper August von Sachsen nachweislich am 27. April 1547 in der Schlacht von Mühlberg schützte.
Wie wurde man Kurfürst? Warum war dieser Rang so erstrebenswert? Wie repräsentierten sich die Wettiner, wie bildeten sie sich und wie gestalteten sie ihre "freie Zeit"? Aufwendig verzierte Prunkwaffen – darunter Meisterwerke süddeutscher Plattner- und Goldschmiede- ebenso wie italienischer Waffenschmiedekunst – Textilien, Reitzeuge und Fürstenbildnisse des Spätmittelalters und der Renaissance widmen sich diesen Fragen.
Die Ausstellung zeichnet den Weg der Wettiner nach, erzählt von Religionskämpfen und Spannungen zwischen Papst, Kaiser und Reich, von der Verleihung der sächsischen Kurwürde an Friedrich den Streitbaren durch den Kaiser im Jahr 1423 und der Erlangung der Kurfürstenmacht für die albertinische Linie der Wettiner durch Herzog Moritz von Sachsen und seinen Bruder August 1547.
Allein dessen Leibwaffen belegen eindrucksvoll die Bildpolitik der Zeit: Biblische und antike Darstellungen verdeutlichen das protestantisch geprägte Staats- und Regierungsprogramm des Kurfürsten und zeugen zugleich vom wirtschaftlichen und künstlerischem Aufschwung der Residenzstadt Dresden.