Vor drei Jahren, im Sommer 2014, eröffneten wir die galerie burster in Berlin – Charlottenburg mit einer Einzelausstellung des Performance – Künstlers Simon Pfeffel parsing behaviour.

Nun freuen wir uns, die zweite Einzelausstellung des Künstlers handeln ist sterben lernen in der galerie burster zu präsentieren: Simon Pfeffel (*1985 in Nürnberg), Stipendiat des Bundeslandes Baden-Württemberg und der Stadt Salzburg, Österrreich, sowie Preisträger des diesjährigen Kunst-am-Bau Projekts für das Heidelberger Universitätsklinikum, lotet in seinen performativen Arbeiten, die meist im öffentlichen Raum stattfinden, ein ums andere Mal seine physischen und mentalen Grenzen aus. Aus dem geschlossenen Ausstellungsraum herausgelöst, lässt er vorbeieilende Passanten, Zuschauer und Beobachter, Voyeur seiner über mehrere Stunden angelegten Performances werden. Repetitive, fast meditative Handlungen sind Bewegungsgrundlage seiner Performances – und entstehen, wie seine plastischen Objekte und Fotografien dokumentieren, in und aus alltäglichen Situationen und profanen Handlungen, welche durch andauernde und fortwährende Wiederholung an Spannung und Intensität gewinnen.

In seiner Einzelausstellung handeln ist sterben lernen widmet sich Pfeffel nun explizit der Begrifflichkeit der Hand-lung: Die Hand als menschliches Werkzeug, symbolisch aufgeladen und unmittelbar mit unserem Verständnis des ‚Ich’ verknüpft, dient zur sensorischen Wahrnehmung, Erfassung und Erfahrung unserer Umwelt ebenso wie unseres (körperlichen) Selbst. Unsere Hände kommunizieren, manchmal bewusst, oftmals unbewusst und geben mehr Preis als beabsichtigt. Hand-lungsspielräume entstehen, Hand-lungen entstehen – oftmals sind sie flüchtig; in Pfeffels Performances hingegen von schmerzhafter Dauer.