Seit der Gründung der damaligen Städtischen Kunstsammlungen zu Düsseldorf im Jahr 1913 gehört zeitgenössische Kunst zum Profil des Museums. 1916 formulierte der Gründungsdirektor des Hauses, Karl Koetschau, die Ziele des Hauses beim Aufbau der Sammlungen und hob hervor, dass sie „die Entwicklungsgeschichte der Düsseldorfer Kunst nach ihren hauptsächlichen Richtungen und Meistern zu zeigen haben, mit auserlesenen Werken, von den Anfängen bis zur Gegenwart, soweit sich in dieser schon bleibende Werte haben herausbilden können“. Inzwischen umfasst die Sammlung mehr als 3000 Gemälde, Skulpturen, Videoarbeiten und Rauminstallationen von Künstlern und Künstlerinnen aus der Zeit zwischen 1900 und der Gegenwart.
Beim Erwerb zeitgenössischer Kunst beschränkte man sich weitgehend auf Werke von Künstlern aus der Region, auf Absolventen der Düsseldorfer Akademie, Exponenten der rheinischen Kunstszene, Mitglieder des Sonderbunds und des Jungen Rheinlands. Einige Werke des deutschen Expressionismus – von Künstlern der „Brücke“ und des Blauen Reiters und der Neuen Sachlichkeit kamen hinzu; es bleibt aber auffällig, dass auf Ankäufe französischer Avantgardekunst völlig verzichtet wurde.
1932 plante Koetschaus Nachfolger Hans Hupp die Einrichtung einer „Galerie der Neuzeit“, die er am 17. Juli 1935, mit immer noch deutlicher Konzentration auf regionale und deutsche Kunst eröffnete. Ab 1936 zwangen ihn die Nationalsozialisten, Werke von Künstlern wie Nolde, Pechstein oder Dix zu verkaufen, und mit der Beschlagnahmeaktion der sog. „Entarteten Kunst“ war die „Galerie der Neuzeit“ 1937 praktisch aufgelöst. 101 Gemälde, 11 Skulpturen und 526 graphische Werke gingen durch diese barbarische Aktion verloren.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bemühte sich Werner Doede, der dritte Direktor des Düsseldorfer Kunstmuseums, zunächst darum, diese Lücke zu schließen und erwarb in den ersten Jahren nach dem Krieg hauptsächlich expressionistische und realistische Werke, und erst ab der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre kamen abstrakte Werke der Vorkriegsavantgarde – Bauhaus, abstraction-création – hinzu.
Ab 1969 wurde die Moderne Abteilung im Museum auf eigene Füße gestellt und aus der Gemäldeabteilung ausgegliedert. Es wurde beschlossen, „gezielt und systematisch zeitgenössische Kunst unter internationalen Aspekten zu erwerben“. Seit 1976 leitete Stephan von Wiese die Moderne Abteilung und verlagerte den Akzent der Sammlung stärker in Richtung auf das Umfeld von Joseph Beuys und seinen Schülern sowie wichtige Vertreter der Individuellen Mythologien wie Michael Buthe oder Stephan Runge.
Mit der Umwandlung des Museums in eine public private partnership und der Umbenennung in museum kunst palast setzte 2001-2006 der neue Direktor des Hauses, Jean-Hubert Martin, auch neue Akzente bei den Ankäufen zeitgenössischer Kunst, indem er verstärkt Arbeiten von Künstlern der ehemaligen „Dritten Welt“ sowie Arbeiten von Künstlern erwarb , die sich Themen der Globalisierung und ihrer problematischen Implikationen widmeten.
Die Sammlung der Abteilung Moderne erfährt wertvolle Unterstützung durch unterschiedliche Modelle der Förderung und Entwicklung. Das 2003 von Stephan von Wiese gegründete Archiv künstlerischer Fotografie der rheinischen Kunstszene (AFORK) ist inzwischen auf einen Bestand von ca. 6000 Fotografien angewachsen und wird dank gezielter Unterstützung durch die Stadt Düsseldorf und weiterer Stifter beständig vergrößert. Der Verein der Freunde Museum Kunstpalast (früher: Museumsverein) unterstützt seit vielen Jahren die Arbeit des Museums durch prominente Dauerleihgaben und die Finanzierung von Ausstellungs- und Publikationsprojekten. Umfangreiche Schenkungen wie die von Wolfgang Hanck (2008) oder von Willi Kemp (2011) ergänzen gezielt den Bestand. An die Abteilung angegliedert bzw. eng mit ihr verbunden sind die Gerhard und Margarethe Hoehme-Stiftung mit dem bildnerischen Nachlass von Gerhard Hoehme und die ZERO Foundation, in der seit 2005 große Werkgruppen sowie wichtige Archivalien der Künstler Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker bewahrt und wissenschaftlich erschlossen werden. Seit 2008 besteht die Sammlung Stadtsparkasse Düsseldorf im Museum Kunstpalast, die Erwerbungen wichtiger junger Kunst aus der Region ermöglicht. Hinzu kommen bedeutende Dauerleihgaben und Schenkungen von Einzelpersonen, die eine wesentliche Bereicherung bedeuten. Die Zielrichtung bleibt: Die Sammlung in ihren Schwerpunkten zu stärken, den Bezug zur Region zu pflegen, ohne den Qualitätsanspruch auf einen provinziellen Maßstab abzusenken, und die Sammlung um internationale Werke zu bereichern, an denen sich die in der Region ansässigen Künstler messen können.