Am 16. März 2013 öffnete das zur Nationalgalerie gehörende Museum Berggruen wieder die Pforten für seine berühmte Sammlung der Klassischen Moderne. Der westliche Stülerbau wurde um das benachbarte Kommandantenhaus am Spandauer Damm und den neu angelegten Bettina-Berggruen-Garten erweitert.
Name und Entstehung der Sammlung gehen auf den Kunsthändler und Sammler Heinz Berggruen zurück (1914-2007). Über einen Zeitraum von mehr als vierzig Jahren trug er Meisterwerke von Pablo Picasso, Henri Matisse, Paul Klee und Alberto Giacometti zusammen. Unter dem Titel "Picasso und seine Zeit" wurde die Sammlung Berggruen 1996 erstmals im westlichen Stülerbau präsentiert und im Jahr 2000 von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz für die Nationalgalerie erworben. Heute ist die Sammlung im Museum Berggruen - ergänzt durch weitere bedeutende Leihgaben der Familie - einer der wichtigsten Standorte der Klassischen Moderne.
Heinz Berggruen wurde 1914 in Berlin-Wilmersdorf geboren. 1936 emigrierte er aus dem nationalsozialistischen Deutschland in die USA, wo er zunächst als freier Kulturjournalist arbeitete und seit 1939 am San Francisco Museum of Art angestellt war. Nach dem Krieg gründete er in Paris eine Galerie, die viele der Künstler vertrat, die Berggruen auch privat zu sammeln begann. 1980 zog sich Berggruen aus seiner Galerie zurück und konzentrierte sich auf die Erweiterung seiner Sammlung. Hierbei interessierten ihn vor allem jene Künstler, die heute das Herzstück der Sammlung des Museums ausmachen.
Mit mehr als 120 Werken von Pablo Picasso (1881-1973) gibt das Museum Berggruen einen vielfältigen Gesamtüberblick über seine künstlerische Entwicklung. Zu sehen sind zentrale Arbeiten, wie etwa Picassos berühmtes Motiv des sitzenden Harlekins aus der Rosa Periode, eine eindrückliche Detailstudie für "Les Demoiselles d'Avignon" sowie zahlreiche Porträts der Dora Maar. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Schaffen Paul Klees (1879-1940). Henri Matisse (1869-1954) und Alberto Giacometti (1901-1966) sind vor allem mit ihrem späteren Werk vertreten. Darüber hinaus zeigt das Museum Werke von Georges Braque, Henri Laurens und Paul Cézanne.