Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem umstrittenen und zugleich fesselnden Thema des Geschmacks in der Mode. Kreationen namhafter Designer regen im Winterpalais des Prinzen Eugen zum Diskurs über die Definition des „Vulgären“ an. Die historische Bandbreite der Ausstellungsobjekte reicht von der Renaissance bis heute. Die unterschwellige These der Ausstellungsmacher, gestützt durch Aussagen Coco Chanels oder Jonathan Swifts: Vulgarität und der so genannte „gute Geschmack“ sind letztendlich Einstellungssache.
Die Schau wurde von Kuratorin Judith Clark und Psychoanalytiker Adam Phillips konzipiert und bereits im Londoner Barbican Center gezeigt. Ihr interdisziplinärer Ausgangspunkt sind die vielfältigen Definitionen des „Vulgären“. Ausgehend von zehn Themenkomplexen (z.B. „Selbstdarstellung“, „Puritanismus“, „Das neue Barock“) treten Philips und Clark in einen Dialog, der die Besucher durch die Ausstellung begleitet.
Die Modetheoretikerin reagiert mit ihrer Auswahl außergewöhnlicher Exponate auf Philips‘ Analysen. Sie zeigt so die verschiedenen Facetten des Vulgären in der Mode. Es werden Kreationen von Walter Van Beirendonck, Manolo Blahnik, Christian Dior, Karl Lagerfeld für Chloé, Prada und Vivienne Westwood u.a.m. präsentiert.
Die begleitende Publikation zur Ausstellung (Verlag Buchhandlung Walther König) enthält Illustrationen und Essays der Ausstellungsmacher, sowie Interviews von Designern, die in der Schau zu sehen sind.