Die Architektur des Brutalismus ist eine in den 1950er Jahren in Großbritannien begründete, umstrittene Tendenz der Nachkriegsmoderne, die mit expressiven Gebäudeformationen aus rohen Materialien eine kompromisslose Formensprache hervorbrachte. Im ganzen Land planten führende Architekten von Beton geprägte Großsiedlungen mit teils eigenwillig gestalteten Kinderspielplätzen. Für die Ausstellung nutzten das Architekturkollektiv Assemble (Gewinner des Turner Prize 2015) und der Künstler Simon Terrill Archivmaterial des Royal Institute of British Architects (RIBA), um heute zerstörte »brutalistische« Spielplätze neu zu erschaffen – als Hybrid aus Installation und begehbarer Skulptur für Erwachsene und Kinder.
Die internationale Strömung des Brutalismus wird aktuell wiederentdeckt und diskutiert. Viele Gebäude sind baufällig und vom Abriss bedroht. Architekten, Historiker und Denkmalschützer revidieren derzeit die oberflächliche Rezeption des Brutalismus. Die Ausstellung »The Brutalist Playground« macht die ursprünglichen Konzepte dieser Architektur räumlich erlebbar. Nicht nur Kinder können in der Ausstellung, wie einst von den Architekten propagiert, »der Fantasie freien Lauf lassen«, auch Erwachsene sind dazu eingeladen in die surrealen Spiellandschaften der Nachkriegszeit einzutauchen und eine neue, unverfälschte Sicht auf die brutalistische Architektur zu gewähren.
Eine Ausstellung des Royal Institute of British Architects (RIBA). Alle Beteiligten sind zur Eröffnung anwesend. Marie Bak Mortensen, Leiterin der RIBA Architecture Gallery, und Jane Hall von Assemble werden in die Ausstellung einführen.