Anlässlich der großzügigen Schenkung eines rund 60-­teiligen Konvoluts von Henriette Friis widmet das MAK Meisen-Kimonos und Haoris aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Ausstellung.

Gezeigt werden farbenprächtige und oft groß gemusterte Stücke aus der Taishō- und der Shōwa-Periode, die charakteristische Merkmale dieser besonderen Form von Kimonos veranschaulichen. Durch Innovationen des Schablonendrucks imitieren sie kunstvolle Kasuri- bzw. Ikat-Gewebe und spiegeln mit ihren „All-over-Mustern“ den kulturellen Austausch zwischen Japan und dem Westen sowie die Auseinandersetzung Japans mit der europäischen Moderne wider.

Seide war lange Zeit der privilegierten Oberschicht Japans vorbehalten, erst ab dem späten 19. Jahrhundert führten technologische Neuerungen in der Produktion von Schappeseide und die Einführung von Anilinfarben zu einer größeren Verfügbarkeit des Materials. Dadurch wurde der Meisen-Kimono zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschwinglich und avancierte zu einer weit verbreiteten Alltagskleidung der „neuen Frau“.