Planet Afrika. Eine archäologische zeitreise ist ein einmaliges, kontinentübergreifendes Ausstellungsprojekt, das die afrikanische Archäologie zum Fokus hat.
Afrika verfügt über die längste Geschichte des Menschen und seiner Vorfahren auf unserem Planeten. Hier begann die Menschheitsgeschichte, von hier wurden neue Kulturtechniken und Ernährungsstrategien in die ganze Welt getragen. Der Kontinent fasziniert durch seine Vielfalt. Die Menschen haben sich fortwährenden (Umwelt-) Veränderungen angepasst und neue Überlebensstrategien entwickelt. Nie waren diese Erfahrungen so wichtig wie heute. Archäologische Funde, Bilder und Schriftzeugnisse bieten Einblicke in Kunst, Handwerk, Technik und Umwelt vergangener Zeiten und belegen den Austausch über große Entfernungen. Siedlungsgrabungen enthüllen urbane Strukturen, während gleichzeitig vielfältige mobile Lebensformen existierten.
Deutsche und afrikanische ausstellungsorte
Ende 2024 startet die Ausstellungstournee mit der Eröffnung in der Berliner James-Simon-Galerie. Danach wird die Schau in München und Chemnitz und an weiteren Orten in Deutschland gezeigt. Parallel dazu wird die Ausstellung an mehreren Standorten auf dem afrikanischen Kontinent zu sehen sein, wo sie von lokalen Kurator*innen-Teams betreut wird.
In Rabat (Marokko) und Nairobi (Kenia) hat die Ausstellung bereits im November 2024 eröffnet. In Maputo (Mosambik), Accra (Ghana) und Lobamba (Eswatini) wird Planet Africa im kommenden Jahr präsentiert. Gemeinsame Aktivitäten zwischen deutschen und afrikanischen Standorten sind geplant.
Ausgangspunkt der Ausstellung sind die Forschungsergebnisse des DFG-Schwerpunktprogramms „Entangled Africa“. Mit dabei sind afrikanische Street Art Künstler*innen, die Illustrationen und Cinematics zu den vorgestellten Themen entwerfen.
Ausstellung in sechs modulen
Die Ausstellung beleuchtet mehr als zwei Millionen Jahre menschlicher Geschichte, verbunden mit einer über 200-jährigen Forschungstradition. Die Vielzahl an Forschungsergebnissen wird in sechs thematischen Modulen präsentiert, in denen zentrale Erkenntnisse gebündelt werden:
- Vielfalt. Natürlicher reichtum durch diversität.
- Menschwerdung. Erste entscheidende schritte.
- Gewusst wie. Agiles wissen & flexible technik.
- Zeichen & bilder. Wissen wird visualisiert.
- Rohstoffe. Austausch, handel, macht.
- Neue perspektiven. Afrikanische archäologie heute.
Die einzelnen Module stellen immer wieder Bezüge zu aktuellen Forschungsprojekten her, die einen großen Teil der Bilder, Grafiken und Filme bereitgestellt haben. Sie reichen von den Ursprüngen der menschlichen Gattung bis hin zur Entwicklung neuer Kulturtechniken und Ernährungsstrategien, die von Afrika in die Welt getragen wurden. So entsteht das Panorama eines Kontinents, der durch seine natürliche Vielfalt fasziniert und mit fortwährenden Umweltveränderungen, Anpassungsprozessen und Wanderungsbewegungen immer wieder neue Überlebensstrategien erforderte.
Archäologie und forschung
Archäologische Funde sowie Bilder und Schriften geben ein umfassendes Zeugnis von Kunst, Handwerk, Technik und Umwelt vergangener Zeiten – und von den Verbindungen der Menschen über große Entfernungen. Ausgrabungen von Siedlungen und urbanen Zentren offenbaren soziale und politische Strukturen des Zusammenlebens, während in weiten Landstrichen mobile Lebensformen existierten.
Darüber hinaus wird die moderne Nutzung alten Wissens und die archäologische Erforschung der eigenen Vergangenheit durch die an den Forschungsprojekten und der Ausstellung beteiligten afrikanischen Forscherinnen und Künstlerinnen gezeigt. So untersucht die Ausstellung auch die Tragfähigkeit der Archäologie als verbindendes Glied für eine panafrikanische und interkontinentale Verbundenheit.