Warum erwirbt die Stadt Wien jährlich zeitgenössische Kunst? Welche Rolle spielt dabei die städtische Kulturabteilung (MA 7), welche das Wien Museum? Wo landen die erworbenen Objekte und was passiert mit ihnen, wenn sie nicht ausgestellt sind? Und was bedeuten städtische Förderungen für hier ansässige Künstler:innen? Die Ausstellung erzählt vom Umgang mit Gegenwartskunst, aus den Blickwinkeln des Museums, der Stadt und der Künstler:innen.

Die MA 7 erwirbt jährlich rund 80 Positionen in Wien lebender und arbeitender Künstler:innen. Für viele ist das der erste Ankauf durch eine öffentliche Stelle am Beginn ihrer Laufbahn. Ein Ankauf ist nicht nur die Anerkennung einer künstlerischen Leistung, sondern auch eine kontinuierliche Erfassung der Wiener Kunstszene.

Die Auswahlkriterien des Expert:innen-Beirats der MA 7, genauso wie das Sammlungsprofil eines Museums, müssen mit neuen materiellen und inhaltlichen Gegebenheiten mithalten. Kamen früher fast ausschließlich „traditionelle“ Kunstwerke, wie Gemälde, Grafiken oder Plastiken, in Frage, handelt es sich heute immer öfter um diffizile Installationen, Performances oder komplexe digitale Objekte. Ein Kunstwerk, das 2024 angekauft wird, kann schrumpfen oder sich ausdehnen, kann sich vielleicht irgendwann auflösen, oder muss eigentlich erst aufgeführt werden. Die möglichst diverse Förderung von künstlerischen Ideen kann also durchaus im Widerspruch zur Aufgabe einer Sammlung stehen, deren eigenste Aufgabe der Erhalt von Objekten ist.

Gekauft! Und dann? gibt Einblick hinter die Kulissen des städtischen Kunstankaufs und die Sammlungsarbeit des Wien Museums. Künstler:innen, Beirät:innen und Restaurator:innen kommen zu Wort, um die Wege von Kunstwerken von der Bewerbung um einen Ankauf und den Besuch im Atelier über die Aufbewahrung im Depot bis zu ihrer Präsentation in einer Ausstellung zu beleuchten.

Eine Ausstellung des Wien Museums musa in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7).

Künstler:innen: Cäcilia Brown, Sophie Dvořák, Sylvia Eckermann, Laia Fabre, Siegfried Fruhauf, Jojo Gronostay, Paul Gründorfer und Christoph Freidhöfer, Katharina Heinrich, Helmut Heiss, Benjamin Hirte, Doris Theres Hofer, Thomas Hörl, Ulrike Johannsen, Terese Kasalicky, Ulrike Königshofer, Lisa Kortschak, Hannahlisa Kunyik, Tina Lechner, Johann Lurf, Sabine Marte, Ann Muller, Georg Oberlechner, Abiona Esther Ojo, Bernd Oppl, Michèle Pagel, Palais des Beaux Arts Wien, Elisabeth Penker, Jörg Piringer, Heti Prack, Wendelin Pressl, Marlies Poeschl, Liesl Raff, Lisa Rastl, Barbis Ruder, Francis Ruyter, Anna Schachinger, Ashley Hans Scheirl, Herwig Turk, Nadim Vardag, Maja Vukoje, Laura Wagner, Christoph Weber, Andreas Werner, Christina Werner

(Kurator: Vincent Weisl in Zusammenarbeit mit Stella Jabloner)