Die Ausstellung Human is five letter word bringt elf figurativ arbeitende Künstler*innen zusammen, die in ihrer kollektiven Selektion Disharmonien aufzeigen, um so komplexe Blickwinkel zu erschaffen und das Wesen der Figuration neu zu überdenken.
Der Titel dieser Ausstellung bedient sich eines kontra-intuitiven Wortspiels. Er soll eine problematische Binärform zwischen dem Vertrauten und dem Zweideutigen herstellen, um von Anfang an kognitive Dissonanzen in die Ausstellung mit einzubringen. Aus einem Blickwinkel evoziert der Titel Ausdrücke, die typischerweise "Vier-Buchstaben-Wörter" (alias "Fluch"-Wörter) beschreiben, und stellt so den Titel als problematische Logik, wie auch konfrontativ dar. Aus einem anderen Blickwinkel markiert er eine einfache Tatsache: Mensch ist in der Tat nur ein einfaches Wort mit fünf Buchstaben. Wenn wir konkreter thematisieren wie wir über das Word denken, können wir damit beginnen die Art und Weise wie wir Menschsein und Menschlichkeit verstehen, kreativ neu zu denken.
Die Besonderheit der Ausstellung liegt nicht nur in der Auswahl der Künstler*innen, sondern auch im verwendeten Material. Alle Teilnehmer zeigen ausschließlich Papierarbeiten, davon sind einige sehr minimal und grob gezeichnet, repetitiv und abstrakt, hochgradig verfeinert und allegorisch, andere konzeptuell, stumpf und poetisch. Brian Lotti zum Beispiel zeigt in seinen malerischen Öl-und Acrylzeichnungen das Wunder und die Ehrfurcht des menschlichen Daseins auf. Er hält die Visionen, die sein ganz eigenes Umfeld bestimmen, in expressionistischen Bildern fest. Jesse Mockrin dagegen bildet etliche der bekanntesten Fabeln der Menschheitsgeschichte neu ab, um diese in aktuelle Bezüge zu setzen und letztlich neu zu verhandeln. Denise Kupferschmidt verwendet Rhythmen und Muster menschlicher Bewegungen und Gedanken und zeichnet diese korrespondierend zum Inhalt, statisch oder expressiv, still oder tosend. Die einfache Strichführung bei Brent Holland Bakers grafischen Zeichnungen dagegen, arbeitet das Humoristische und Abstruse der menschlichen Existenz präzise heraus.
Jeder der Künstler*innen in der Ausstellung verwendet den Menschen/die Figur auf eine Weise, die darauf abzielt, dass zu hinterfragen, was wir über uns selbst zu wissen glauben, sowohl als Individuen als auch als Kollektiv. Für sie gilt dies zu feiern, zu beklagen, zu versinnlichen oder zu radikalisieren. In der Ausstellung geht es um Schönheit und Frustration, um negative Zyklen, die es zu durchbrechen gilt, um künstlerische Anstrengung als menschliche Anstrengung. Es geht um den Menschen als Mensch und um das Denken und Tun über den Menschen als Mensch.