Pressebilder sind mehr als Momentaufnahmen. Sie decken oft gesellschaftsrelevante Themen auf und regen zum Nachdenken an. Nun werden die besten Bilder des letzten Jahres im Landesmuseum ausgestellt.
Auch dieses Jahr zeigt das Landesmuseum Zürich die besten Pressebilder der Welt. Die beiden Ausstellungen «Swiss Press Photo» und «World Press Photo» laufen gleichzeitig an und beleuchten das journalistische Schaffen rund um den Globus. Ob Sport, Aktualität oder Reportage, diese Bilder sind oft mehr als nur die Erinnerung an einen Moment. Vielfach greifen sie gesellschaftsrelevante Themen auf und sind ein Denkanstoss für tiefergreifende sozio-kulturelle Phänomene. Ein gutes Beispiel dafür ist das Siegerbild der diesjährigen Swiss Press Photo.
Fotograf Stefan Bohrer fing den Brand einer Logistikfirma im Basler Rheinhafen ein. Es ist jedoch nicht das Ereignis selbst, das bewegt und Diskussionsstoff liefert, sondern die Schaulustigen, die entspannt zusehen und dabei eifrig Selfies machen. Dass die Polizei vor Giften gewarnt und die Bevölkerung angewiesen hatte, nicht ins Freie zu gehen, kümmert sie nicht. Auch John Moore, Sieger der World Press Photo 2019, hat einen brisanten Moment eingefangen. Bei einer Grenzkontrolle in Texas wird eine Mutter von US-Behörden kontrolliert, während ihre kleine Tochter weinend zusehen muss. Das Bild hat in den USA eine hitzige Diskussion über die Trennung von verhafteten Eltern und Kindern bei Grenzkontrollen geführt. Die beiden Ausstellungen lassen die Besucherinnen und Besucher das letzte Jahr Revue passieren und sorgen für viel Gesprächsstoff.