Wer hat sich bei der Betrachtung eines Gemäldes, das sich wie das Fenster zu einer anderen Welt öffnet, nicht schon vorgestellt, tatsächlich in diese Bildwelt einzutreten? Eine aufwendig produzierte Virtual-Reality-Anwendung ermöglicht nun den Besucherinnen und Besuchern der Alten Nationalgalerie, sich einem Schlüsselwerk der Sammlung und seiner Geschichte in völlig neuer Art und Weise zu nähern: Caspar David Friedrichs Meisterwerk „Mönch am Meer“.
Der „Mönch am Meer“ ist nicht nur eines der bekanntesten Gemälde von Caspar David Friedrich und eine weltweite Ikone der romantischen Malerei in Deutschland. Durch die umfassende Restaurierung in den Jahren 2013 bis 2016 ist das Werk auch maltechnisch besonders gut erforscht. Mit 3D-Brillen wird das Kunstwerk jetzt zum virtuellen Erlebnis, Besucher*innen stehen wie der Mönch im Gemälde am Meer und können diesem sogar begegnen. Auch die im Original heute nicht mehr sichtbaren Stadien der Entstehung werden so ablesbar und nachvollziehbar. Somit erlaubt die Virtual Reality (VR) ein Eintauchen in das Gemälde in zweifacher Hinsicht: einerseits in den Bildraum, mit der Frage wie fühlte sich der einsame Mensch angesichts der Naturgewalten? Andererseits in die zahlreichen Schichten des Bildaufbaus, um so dem Malprozesses bei Caspar David Friedrich nachzuspüren.
Mit diesem spielerisch-experimentellen Zugang zu einer Sammlungsikone beschreitet die Alte Nationalgalerie neue Wege. Nach der Medienstation zur Restitutionsgeschichte der Sammlung Rudolph Mosse ist dieses Virtual Reality Angebot der nächste Schritt der Alten Nationalgalerie hin zu neuen digitalen Vermittlungs- und Ausstellungsangeboten.
Die begleitende Besucherforschung wird durchgeführt von museum4punkt0. Das Projekt wurde in Kooperation mit der Gebrüder Beetz Filmproduktion und ARTE realisiert. Virtual Reality Partner des Projekts ist HTC VIVE.