Guillaume Sebag legt seine Farben mit den Fingern übereinander, während er laut spricht, was ihn zwingt, beim Malen allein zu sein. Er diskutiert auf einer begrenzten Fläche, die seine Leinwand ist. Seine Malerei ist wie ein Gewirr von Gedanken vor dem Wort. Er flicht Eindrücke, Intuitionen, isolierte Worte und verschiedene Empfindungen, oft non verbal. Sein Malen verbindet die multiple und absolut unfassbare Welt in seiner Gesamtheit, die uns umgibt. Denn wo ist der Zusammenhang zwischen dem zu seinen Füßen liegenden Hund, einer Familie, die im Krieg aus ihrem Land flieht, und einem Skifahrer? Eine Frage unter vielen, die das Werk von Guillaume Sebag stellen würde.
Diese Suite von 9 Werken, die in der Galerie aKonzept gezeigt werden, ist eine Demonstration für die Kohärenz des Künstlers und die Komplexität der Komposition seiner Bilder, die haarbreit vom Scheitern entfernt sind. Herr Sebag dehnt das Risiko bis aufs Äußerste, diese spektakuläre und einzigartige Homogenität seiner Werke an das Ganze zu verlieren. Wir spüren dieses Physische, Sinnliche der Malerei. Herr Sebag malt ohne Pinsel, indem er die Farben der Tuben mit den Fingern direkt auf der Leinwand mischt, die mit Klammern fest an die Wand gespannt und mit Caparol vorbereitet ist. Die Kohle zieht manchmal eine Kontur oder eine isolierte Linie oder zeichnet etwas annähernd Figürliches, das sich der Architektur einfügt. Manchmal werden die Reste von Kohle auf die Leinwand geklebt, die später auf einen Rahmen montiert wird.Diese sich bewegenden, instabilen Werke erlauben kein genaues Hinsehen, bestehen sie doch aus mehreren Herzen, die zusammenschlagen, was Aufregung beim Zuschauer erzeugt. Die Augen wandern auf der Leinwand oder stoppen schnell bei einem verwirrenden Fragment, um schließlich zum Entdeckten zurückzukehren. Das großes Format erschwert die Aufgabe zusätzlich, erhöht aber auch die Freude an der Betrachtung.Dieses Ensemble von 9 Gemälden – das älteste aus dem Jahr 2010, das jüngste aus dem Jahr 2015 – zeigt 5 Jahre Schaffen.
Guillaume Sebag (*1975, Paris) absolvierte die Ecole nationale des Beaux-Arts in Paris, Frankreich (Malabteilung Vladimir Velickovic Workshop, Diplomarbeit bei Didier Semin). Seit 1998 stellt Sebag international aus und ist mit seinen Werken in zahlreichen Privatsammlungen vertreten. Seine Einzelausstellungen fanden in der Galerie Gauche, Beaux-Arts of Paris, Frankreich (2001), Galerie Deborah Zafman Paris, Frankreich (2005), Oui Galerie Brussels, Belgien (2013) statt. Seine Arbeiten wurden unter anderem in der Galerie Progress Belgrad, Serbien und der Galerie Deborah Zafman, Paris, Frankreich, sowie auf Kunstmessen in Frankreich und den USA gezeigt.