Interieurmalerei – die Darstellung von Innenräumen in der bildenden Kunst – ist seit dem 17. Jahrhundert sehr verbreitet und wird als eigenständige Bildgattung in der Kunstgeschichte betrachtet. Besonders in Nord- und Mitteleuropa, vor allem aber in den Niederlanden ist das Interieur – neben der Genremalerei – sehr beliebt. Als beispiellose Darstellungen eines Interieurs dieser Zeit zählen die Gemälde von Jan Vermeer. In seinen Bildern gibt es immer auch Personen, die in den privaten Räumlichkeiten gezeigt sind. In den darauffolgenden Jahrhunderten hat sich die Darstellungsweise etwas gewandelt, von repräsentativen Raumdarstellungen zum Zwecke der Demonstration von Reichtum, Bildung und Macht bis hin zu menschenleeren privaten Räumen bei den Impressionisten, die den Betrachter in eine gewisse Intimsphäre eintreten lassen.
Die zeitgenössischen Künstler greifen heute auf all die vielen Facetten der Interieurmalerei zurück und präsentieren ein breites Spektrum: ein intimer Einblick in ein sonnenbeschienenes Schlafzimmer von Norbert Tadeusz; das raumgreifende Interieur von Susanne Kühn, in das man beinahe eintreten kann; das Detail eines Vorhanges und dessen Spiegelung auf dem Fußboden von Karin Kneffel; die Möbelstücke und Gegenstände bei Chris Reinecke, die wild über das ganze Blatt im perspektivlosen Raum verteilt sind und dennoch alles seine Ordnung hat oder eins der wenigen Interieurs von Stefan Kürten, der doch eher für seine Exterieurs bekannt ist und geschickt beides vereint.
Auch das Medium der Fotografie hat sich die Darstellung von Interieurs zu eigen gemacht und so erhalten wir Einblicke in Ateliers mit oder ohne Künstler, wie beispielsweise von Lucien Clergue, der Pablo Picasso in den 1950ern und 1960ern in seinen Räumen ablichtete. Oder die Ikone Marilyn Monroe, fotografiert von Lawrence Schiller, privat aber dennoch lasziv auf ihrem Sofa liegend, während eine Bedienstete ihr das Essen serviert.
Beck & Eggeling freut sich diese und viele weitere spannende Einblicke präsentieren zu können und lädt Interessierte ein – COME IN!