So selbstverständlich agiert das Foto als dominierendes Abbildungsmedium in jeder Art von Publikation, dass die Ursprünge dieses Zusammenwirkens in Vergessenheit geraten sind: Der Weg des Fotos ins Buch war lang und von vielen technischen Problemen begleitet.
Zwar erreichten ab etwa 1860 eindrucksvolle Bände mit eingeklebten Originalaufnahmen von 1000-fach vergrößerten Schmetterlingsflügeln, Kaiser Maximilians Prunkrüstung, militärischen Übungen oder aristokratischen Theateraufführungen ein begeistertes Publikum, doch waren diese Veröffentlichungen nur für wenige erschwinglich. Erst durch die Übertragung in den Druck, der eine praktisch unbeschränkte Auflagenhöhe erlaubte, wurde aus der Fotografie jenes Massenmedium, das das 20.
Jahrhundert visuell beherrschte. Die Kombination aus überzeugender Fotografie, raffinierter Buchgestaltung und handwerklicher Perfektion lieferte ein breites Spektrum früher Fotobände in Österreich, denen nun erstmals eine Ausstellung gewidmet wird.