Anlass für die Präsentation ist der Ankauf von acht Zeichnungen und einem Gemälde Maximilian Klewers durch den Städelschen Museums-Verein. Ergänzt durch zwei Leihgaben aus Privatbesitz ermöglicht diese konzentrierte Auswahl eine Wiederentdeckung des nach dem Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit geratenen Künstlers.
Die Kunst von Maximilian Klewer (1891–1963) ist eigenwillig: präzise und naturalistisch in der Wiedergabe, rätselhaft und vieldeutig in der Aussage. Der in Barmen (Wuppertal) geborene Klewer hatte ab 1911 in Berlin studiert, seit 1919 lehrte er an der dortigen Hochschule für Bildende Künste das Zeichenfach. Seine stärksten Arbeiten entstanden in den Jahren zwischen beiden Weltkriegen.
Wie die sieben Jahre jüngere Lotte Laserstein (1898–1993) entwickelte Klewer seine Kunst aus der akademischen Tradition. Inhaltlich und formal schöpfte er aus zahlreichen vergangenen und zeitgenössischen Quellen. So zeigen sich in seinem Werk Anklänge an die symbolistische Bildsprache Franz von Stucks oder Gustav Klimts. Auch Anregungen von Varieté und Stummfilm finden sich in seinen Arbeiten wieder. Vor allem aber wurde für Klewer das Selbstbildnis zu einem Mittel der kritischen Hinterfragung und zum künstlerischen Experimentierfeld. Hier verarbeitete er beispielsweise die Erfahrungen als Sanitäter im Ersten Weltkrieg. Mit expressiv, pantomimisch übersteigertem Ausdruck macht sich Klewer zum Akteur seiner