Die Ausstellung „Die Farben des Sindh“ im Buchkunstkabinett des Museums für Islamische Kunst im Pergamonmuseum ist der Bautradition der Provinz Sindh im Süden Pakistans gewidmet.
Farbgewaltige Felder aus kleinen glasierten Fliesen sind das Hauptmerkmal der Bautradition des Sindh. Fliesenfeldern aus kühlem Blau, Türkis und Weiß stehen Mosaiken aus warmen Braun-, Grün- und Gelbtönen gegenüber und heben die Architektur aus der kargen Landschaft Südpakistans.
Den Ausgangspunkt der Ausstellung bildet die Arbeit des Architekturfotografen Henry Cousens, der sich im späten 19. Jahrhundert intensiv mit der Dekoration von Gebäuden in Sindh auseinander gesetzt hat. Dank seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten entstanden einzigartige Fotografien und Zeichnungen.
Viele der gezeigten Fotografien wurden in der Region um die alte Hauptstadt Thatta und an den Gräbern der lokalen Talpurdynastie (1783 – 1843) in Hyderabad aufgenommen. Beide Städte nehmen in der Arbeit von Cousens eine zentrale Rolle ein. Daneben stehen wenig bekannte Bauten im Fokus, wie die Moschee am Grabmal des Abdul Baqi Purani in Sukkur. In der Ausstellung sind die letzten Zeugnisse dieses Gebäudes zu sehen.
Eindrucksvoll zeigen seine Fotografien die Schönheit der Bauwerke und das Zusammenspiel von Architektur und Dekor. Ergänzt werden sie durch detailreiche Drucke seiner Zeichnungen verschiedener Baudekore und durch Fliesen aus dem Museum für Islamische Kunst, die durch ihre Farbenpracht beeindrucken.