Die ungarische Künstlerin Zsanett Szirmay wagt den Spagat. Ihre Kunst verbindet mit ungeahnter Leichtigkeit unterschiedlichste Kunstarten und Kulturen. Ihr neuestes Projekt „Soundweaving 7.0 – Pergamon Edition“ präsentiert sie anlässlich der Wiedereröffnung der Teppichsäle im Museum für Islamische Kunst.
Für die Ausstellung entwickelte Szirmay Arbeiten, die von individuellen Teppichmustern aus der Sammlung des Museums ausgehen. Behutsam schlüsselt sie die Muster auf, bricht sie teilweise herunter auf einzelne Linien und Punkte, um sie anschließend zusammen mit dem Komponisten und Musiker Daniel Vikukel gekonnt zu Tönen, Tonfolgen und Melodien wieder zusammenzusetzen. Dazu überträgt die Künstlerin die Muster auf schmale Lochkarten, die kleine Spieluhren zum Klingen bringen. Die Töne können so nicht nur gehört sondern auch gesehen und begriffen werden. Die Besucher und Besucherinnen sind eingeladen, die Spieluhren in der Ausstellung selbst zu bedienen. Auf diese Weise erklingen an verschiedenen Stellen in der Ausstellung die Muster persischer, türkischer oder spanischer Teppiche gleichzeitig und vermischen sich zu einem multikulturellen Klangteppich.
Begleitet wird die Sound-Installation von raumhohen Textilbannern. Auf ihnen ist das Muster der Lochkarten in vergrößerter Form noch einmal abbildet. Sie verwandeln die Teppichmuster in ein Licht und Schattenspiel, das der Installation einen ungeahnten Zauber verleiht.