Die großzügige Schenkung des Porträts der Henriette von Carlowitz an die Nationalgalerie ergänzt den hochrangigen Sammlungsbestand an Gemälden Anton Graffs. Das 1772 entstandene Porträt strahlt Anmut und Grazie aus, jugendliche Frische und aristokratische Noblesse.
Das ausdrucksstarke Gemälde des führenden deutschen Porträtisten der Aufklärung verbindet einen zugleich intimen wie auch repräsentativen Charakter. Nach einer umfassenden, zweijährigen Restaurierung präsentiert die Kabinettausstellung in der Alten Nationalgalerie Graffs Gemälde nicht nur erstmals der Öffentlichkeit in neuem Glanz, sondern zeigt auch die ausgiebig erforschte Geschichte hinter dem Objekt.
Der Fokus dieser konzentrierten Kabinettausstellung richtet sich auf die durch die restauratorische und kunsttechnologische Beforschung gewonnenen Erkenntnisse. Neben den erfolgreichen Maßnahmen, die ein Bildnis von höchster Brillanz aus der stark verschmutzten und gealterten Oberfläche des Gemäldes hervorgehoben haben, verweisen Veränderungen an Leinwand, Keilrahmen und Befestigungen auf die Provenienz und Objektgeschichte. Die Ausstellung vermittelt durch reiches Bildmaterial die verschiedenen Restaurierungsschritte und lässt die spannende Spurensuche anhand von historischen Quellen und Vergleichsobjekten nacherlebbar werden.