Kristalle wachsen vor den Augen des Publikums zu einem einzigartigen und opulenten Kronleuchter. Die in Prag unter dem Namen ZORYA arbeitenden Designer Zdeněk Vacek und Daniel Pošta konzipierten den festlichen Leuchter im Rahmen des Projektes „Von Staub zu Glitzer – oder: Wie ein Kristall-Lüster wächst“ für das Bergpalais des Kunstgewerbemuseums im Schloss Pillnitz. Dabei lässt das Designer-Duo einzelne Bestandteile des Lüsters vor Ort wachsen.
Die Ausstellung des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird die letzte Präsentation von Tulga Beyerle in Pillnitz sein. Die Schau, die vom 25. August bis 4. November 2018 zu sehen ist, zeigt sowohl den Wachstumsprozess des Materials, einem kristallisierenden Alaun, als auch das fertige Produkt.
Über den Zeitraum von drei Wochen konnte die Entstehung des Kristall-Lüsters beobachtet und anhand von Rohmaterial, Werkzeugen und filmischer Dokumentation ein spannender Einblick in die einzelnen Entwicklungsschritte gewonnen werden.
Im Anschluss an die finale Zusammenführung der Einzelteile wurde der vollendete Lüster schließlich am 15. September im Rahmen einer zeremoniellen Erstbeleuchtung im Bergpalais installiert.
Zdeněk Vacek und Daniel Pošta experimentieren bereits seit einigen Jahren mit dem Kristallisierungsprozess von Mineralien und produzieren auf diese Weise einzigartige Schmuckstücke.
Das Ausstellungsprojekt ist eine Weiterentwicklung des Konzeptes der Schmuckkollektion VIRUS aus dem Jahr 2011 und das bisher umfangreichste und kleinteiligste Projekt, das auf der Technik der kontrollierten Kristallisierung basiert.
Für ihre Arbeit als Designer schöpfen ZORYA gleichermaßen Inspiration aus angewandter Kunst und traditionellen handwerklichen und gestalterischen Methoden.
So setzt sich auch die Ausstellung mit dem kreativen und innovativen Potenzial von zeitgenössischer Gestaltung auseinander und bringt die Verbindung aus Kunst, traditionellem Handwerk und naturwissenschaftlichen Verfahren in einen musealen Kontext.
Die Zusammenarbeit mit ZORYA ist eine Fortführung des intensiven Austausches mit Designer*innen aus den angrenzenden Nachbarländern Tschechien und Polen.